Michael
“8 Blickwinkel” hätte ein richtig guter Film werden können. Und in Ansätzen ist er das auch. Die Idee den Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen ist wirklich gut und auch interessant umgesetzt. Zumindest bis zu dem Punkt, als man von dieser Idee abweicht und sich der Film vom packenden Puzzle zu einem gradlinigen 08/15-Thriller entwickelt. Und das, bevor man die titelgebenden acht Blickwinkel gesehen hat.
Dies ist in sofern Schade, da es Regisseur Pete Travis (Henry VIII, Omagh) gelingt wirklich interessante Figuren in seinem Film zu zeigen, bei denen man nicht weiß, ob sie nun zu den Guten oder zu den Bösen gehörten und dadurch ein gutes Maß an Spannung aufgebaut wird.
Die einzelnen Figuren sind zum Teil sogar richtig prominent besetzt. Matthew Fox habe ich ja bereits in der Einleitung erwähnt, aber mit Dennis Quaid (Der Flug des Phoenix, Frequency), William Hurt (Syriana, Der gute Hirte), Forest Whitaker (Nicht auflegen!, Ghost Dog) und Sigourney Weaver (Galaxy Quest, Alien) stehen weitere bekannte Namen auf der Besetzungsliste des Films, die allesamt solide Leistungen abliefern.
Wie erwähnt besinnt sich der Film allerdings nicht bis zum Ende auf sein Puzzlespiel. Der Wende zum gradlinigen Thriller wirkt leider wie ein großer Bruch in der Inszenierung und mach aus einem interessanten Film ein nur noch durchschnittliches Werk. Hätte sich Regisseur Travis bis zum Ende auf seinen eingeschlagenen Weg verlassen, wäre “8 Blickwinkel” mit Sicherheit ein grandioser Film geworden, zumal es einige interessante Storywendungen gibt. [Sneakfilm.de]