Michael
„Ein Monster in Paris“ ist technisch vielleicht nicht der perfekte Film, aber der Film überzeugt auf vielen anderen Ebenen umso mehr. Die Geschichte um den vermeintlichen Riesenfloh ist für mich eine Liebeserklärung an die Chansonmusik und eine wunderbare Erzählung über Liebe und Freundschaft, aber auch über Missverständnisse die in den besten Freundeskreisen passieren können.
Lucilles Lied über die Seine, ob nun alleine oder im Duett gesungen steht dabei symbolisch für alles was den Film ausmacht und gerade in der Version in der Lucille das Lied zusammen mit dem Floh vorträgt, bekommt man als Zuschauer ein gutes Gefühl dafür, wie eng die Freundschaft zwischen Lucille und dem Floh bereits nach kurzer Zeit geworden ist.
Doch nicht nur emotional kann der Film berühren, immer wieder hält „Ein Monster in Paris“ kleine Gags parat, die den Film auflockern, dabei aber nie aufgesetzt und zu albern wirken. Zudem wird darauf geachtet, dass es neben den offensichtlich ulkigen Szenen auch subtileren Humor gibt, der ganz klar auf ein älteres Publikum abzielt. Die Produktion spendiert „Ein Monster in Paris“ zwar nicht so viele solcher Witze, wie man es aus Dreamworks-Filmen kennt, doch immer noch genug, damit der Film nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen gefällt.
Leichte Abstriche muss man allerdings bei der Erzählweise machen. Leider ist „Ein Monster in Paris“ dann doch ein wenig zu gradlinig inszeniert und stellenweise dann auch einen Tick zu langatmig. Der Mittelteil des Films hätte aus meiner Sicht ruhig einige Minute kürzer ausfallen dürfen, doch insgesamt gesehen, fällt diese kleine Schwäche nicht allzu sehr ins Gewicht, so dass „Ein Monster in Paris“ ein Animationsfilm ist, der die meiste Zeit Spaß macht und den ich mit bei Gelegenheit wohl auch noch ein zweites Mal anschauen werde. [Sneakfilm.de]