Kalla Malla
Ein paar Kriegsveteranen durchleben eine Art "Combat Shock" und gehen auf Menschenjagd im Wald. Sie verbuddeln Minen, haben eine Art unterirdischen Folterkeller und schießen auf eine Gruppe von Leuten, denen wir gerade beim Paintballspielen zuschauen.
Gut, ein Autorenaward wird hier nicht verliehen werden können, aber dafür geht "War Killer" (fantastischer deutscher Titel... Glückwunsch an die Verleiher) ordentlich routiniert vor und erinnert an ähnliche Backwoodslasher wie "The Killer" oder "Paintball".
Die Optik ist zunächst für einen solchen Film sehr ordentlich. Zwar ist der ganze Film von einem braunen Farbfilter durchzogen, aber man war an vielen Stellen bemüht, interessante Perspektiven zu wählen und hat unterm Strich gute Kamera Arbeit abgeliefert. Auch an der Schauspielfront hat man schon wesentlich Schlimmeres gesehen, obgleich etwas mehr Hintergrundwissen über die Charaktere nicht schlecht gewesen wären. Beispielsweise klärt sich kein bisschen, wieso die Veteranen im Wald ein solches Massaker veranstalten. Aus Langeweile? Weil sie gestört sind? Weil sie sich ihre Nahrungszufuhr sichern wollen? Man weiß es leider nicht und somit fällt leider viel Potential weg.
Gleiches gilt für die Spannung, die zu keiner Sekunde existent ist. Man schaut zwar die ganze Laufzeit über recht interessiert zu, was zum einen der recht gelungenen Stimmung geschuldet ist und zum anderen einem guten Feingefühl für musikalische Szenenuntermalung, aber Mitfiebern oder ein wirkliches Terrorgefühl kommt leider nicht auf.
Die Kürzungen der deutschen Fassung sind natürlich ein Witz, denn der Film hat keine sonderlich harte Szenen zu bieten. Einen Kehlenschnitt sowie weggesprengte Beine sind das einzig Nennenswerte und Letzteres hat man in einem FSK 16 Film wie "Der Soldat James Ryan" schon wesentlich härter gesehen.
Somit ist "War Killer" ein Backwoodslasher unter vielen, ohne neuen Akzente oder einer herausragenden Wirkung. Anschaubar ist er definitiv, aber das Negative hält sich leider mit dem Positiven die Waage. Immerhin hat man durch den Verzicht eines Mediabook Releases die Möglichkeit, für einen fairen Preis an die deutsche Fassung des Filmes zu kommen; englischkundige Filmfans können alternativ bei der sehr billigen Scheibe aus UK zuschlagen.