Michael
Eigentlich ist „Kids – In den Straßen von New York“ kein schlechter Film. Leider aber auch kein wirklich guter. Ist Dito Montiels autobiografische Literaturverfilmung mit Robert Downey Jr., Shia LaBeouf, Chazz Palminteri (Running Scared, Push) und Channing Tatum (She’s the man, Fighting) mit einigen bekannten Namen besetzt, hapert es leider an einer überzeugenden Erzählweise. Für meinen Geschmack macht Montiel zu viele „Baustellen“ auf und hat dann zu wenig Zeit diese überzeugend abzuarbeiten. Auch braucht der Film unheimlich lange um in Fahrt zu kommen. Ist eine langsame Erzählweise in Drama-Genre oft von Vorteil, hätte es diesem Film gut getan, doch ein wenig mehr Tempo an den Tag zu legen und dabei trotzdem die einzelnen Stationen Ditos Leben packend abzuhandeln.
So bleibt gerade einmal die Schlussphase des Films positiv in Erinnerung, in der Film dann wirklich mehr ist als eine weitere Ghetto Milleustudie. Downey Jr. zeigt in dieser Phase deutlich, dass in ihm ein wirklich vielseitiger Schauspieler steckt und rettet so den Film davor gänzlich im Filmdschungel unterzugehen.
Wer autobiografische Filme und mit einer vermeintlichen Ghettostimmung etwas anfangen kann, bekommt aus meiner Sicht mit „Kids – In den Straßen von New York“ einen mittelmäßigen, aber durchaus soliden Film. Mit etwas mehr Sorgfalt wäre zwar ein deutlich sehenswerterer Film möglich gewesen, aber auch so kann man sich den Film, zumindest in der Originalfassung gut ansehen. [Sneakfilm.de]