Michael
Wie bereits in der Einleitung erwähnt überraschte mich “Antikörper” im positiven Sinne. Mit seinem fulminanten Auftakt schafft es Regisseur Christian Alvart (Curiosity & the Cat) mich als Zuschauer von der ersten Minute an für den Film zu begeistern und es mit seinem geschickt inszenierten Psychospielen zwischen Engel und Martens mich förmlich an den Lippen der Protagonisten kleben zu lassen.
Auch wenn nach dem spektakulären Opener recht wenig Action auf der Leinwand von statten geht, so schafft es Alvart dennoch alleine durch die Dialoge die Spannung aufrecht zu erhalten und den Spannungsbogen immer weiter zu spannen, bis er sich Schlussendlich in einem Finale mit Herzinfaktgefahr auflöst.
Schön ist auch die biblische Sprache die der Film als Stilmittel verwendet. So tragen beide Hauptdarsteller Vornamen von Erzengeln, was vielleicht nicht bewusst vom Regisseur so gewählt wurde, die Zwiegespräche von Martens und Engel aber in einem interessanten Licht erscheinen lassen. Auch der Umstand, dass Martens im Laufe des Films immer wieder Bibelpassagen im Kopf rumschwirren und seine Sünden direkt beichten geht und Buße tut, indem er “Vater Unser” und “Ave Maria” betet unterstreichen die Verwendung der biblischen Stilmittel.
Ebenfalls fantastisch ist es, wie es Alvart schafft den Zuschauer immer wieder auf die falsche Spur des wahren Mörders von Lucia zu schicken. Ist bereits relativ schnell klar, dass Gabriel Engel definitiv der Mörder von mehr als zehn jungen Männern ist, bleibt die Frage nach dem Mörder von Lucia bis zum Ende hin ungeklärt und auch wenn man zwischenzeitlich der Meinung ist, dass der Fall gelöst sei, schafft es Alvart immer wieder eine gelungene Wendung in der Story herbeizuführen, die Engel mal als Mörder von Lucia dastehen lässt und mal als zufälligen Zeugen der Bluttat. [Sneakfilm.de]