Michael
Mich hat „De Sades Eugenie“ die meiste Zeit seiner 83 Minuten Laufzeit gelangweilt. Zugegeben, die 70er Jahre Optik wirkt herrlich kitschig und unterhaltsam, doch habe ich die spannenden Aspekte in der Geschichte vermisst.
Auch die Erotik nimmt nur einen sehr kleinen Teil des Film ein, doch dafür ist der gesamte Film mit typischer Musik aus der Entstehungszeit unterlegt. Bei den Klängen lobe ich mit zwar die kräftigen orchestralen Scores großer Hollywoodproduktionen, doch zu diesem Film passt die musikalische Untermalung perfekt.
Toll, im negativen Sinne, sind auch die Dialoge. Diese kann man wirklich nicht als gut ausgefeilt unterschreiben, doch auch dies passt irgendwie zum Film.
Was man „De Sades Eugenie“ definitiv zu gute halten muss, sind seine hübschen Hauptdarstellerinnen. Maria Rohm (Sex im Frauengefängnis, Ruf der Wildnis) und Marie Liljedahl (Das Bildnis des Dorian Gray, Willst du ewig Jungfrau bleiben?) entsprechen meiner Meinung nach dem Schönheitsideal der damaligen Zeit und mancher Kinobesucher der den Film damals im Kino gesehen hat ist bei den beiden sicherlich schwach geworden.
Auch die Ausstattung ist gut gelungen. Hier wurde großer Wert auf Details genommen, so dass die Kostüme von Dolmance Sekte direkt aus dem Mittelalter stammen könnten und die Villa von Madame de Saint-Ange durchaus einen gehobenen Lebensstil widerspiegelt. [Sneakfilm.de]