Michael
Die beiden „Waynes World“-Filme sind aus meiner Sicht einfach nur genial. In den Neunzigern war ich gerade ein Teenager und konnte mich köstlich über die Witze des Films amüsieren, aber auch heute noch kann ich mich über den genialen Humor von „Waynes World“ amüsieren. Klar, für viele Zuschauer mag der Humor des Films vielleicht etwas zu flach sein, aber wenn man genauer hinschaut, stellt man fest, dass der Humor eigentlich auf sehr hohem Niveau ist. Wo Humor der unter die Gürtellinie geht in anderen Filmen oft zu unlustigem Fäkalhumor verkommt, schafft es „Waynes World“ diese Art von Humor immer auf einem gewissen Niveau zu halten, da sich das meiste in zweideutigen Wortspielen abspielt.
Doch nicht nur beim Humor können die beiden „Waynes World“-Filme punkten. Gerade beim Soundtrack des Films haben sich die Verantwortlichen sehr viel Mühe gegeben und für jede Szene den richtigen Song gefunden. Eine Szene, die einfach unvergessen bleibt ist die, in der Wayne und Garth mit einigen Freunden in ihrem Auto, dem Spaßmobil, sitzen und Playback zu „Bohemian Rhapsody“ von Queen singen. Queen-Fans mögen vielleicht denken, dass dies eine Vergewaltigung an einem solch genialem Song, doch dies ist ganz und gar nicht der Fall. Vielmehr kann man das ganze ohne Probleme als Hommage an eine große Rockband werten. Und solche versteckten oder auch offen dargebotenen Ehrungen finde man überall in den beiden Filmen. Ob Wayne und Garth sich nun Backstage bei Alice Cooper vergnügen oder ob bestimmte Stücke einfach nur als Musikuntermalung laufen. „Waynes World“ und „Waynes World 2“ kann man ohne Zweifel als Lehrfilm für Rockgeschichte einsetzen, zumindest wenn es darum geht bestimme Stücke kennenzulernen.
Allerdings geht auch an „Waynes World“ der Fluch der Fortsetzung nicht spurlos vorüber. Schaut man sich „Waynes World 2“ an merkt man, dass die nur ein Jahr spätere Fortsetzung ein Schnellschuss war. Wengleich der Film auch kein schlechter Film ist, lässt die Story des Films doch arg zu wünschen übrig und wirkt sehr stark konstruiert. Zum Glück schafft es der Film dieses Manko durch einen Humor wieder auszugleichen. Und bei diesem wurde in Gegensatz zu „Waynes World“ eine neue Ebene hinzugefügt. Neben den vielen Anspielungen auf die Rockgeschichte und einer großartigen YMCA-Performance nimmt der Film auch so manchen Hollywoodfilm auf die Schippe. Wenn Wayne und Garth nachts den Park besuchen in denen ihr Festival stattfinden soll und plötzlich ein T-Rex auftaucht, liegt man fast lachend auf dem Boden.
Wer wie ich ein Kind der späten 80er und der 90er Jahre ist, kommt an den beiden „Waynes World“-Teilen nicht vorbei. Noch heute muss ich an die berühmte beschriebene Queen-Playback-Szene aus dem ersten Teil denken, wenn ich „Bohemian Rhapsody“ höre, was nur beweist, dass es den Machern mit „Waynes World“ und der Fortsetzung „Waynes World 2“ gelungen ist einen zeitlosen Komödienklassiker zu erschaffen. [Sneakfilm.de]