Michael
[CAST]
„Tristan & Isolde“ ist einer der Filme von deren Besetzung ich noch nie vorher etwas gehört habe. Dabei hat James Franco schon in „Spider-Man“ mitgespielt, doch irgendwie ist er mit da auch nicht aufgefallen. Seine Filmpartnerin, die äußerst hübsche Sophia Myles hat vor „Tristan & Isolde“ unter anderem in „Underworld“ mitgespielt, doch auch sie habe ich aus diesem Film nicht mehr in Erinnerung. Der Umstand, dass mir die Namen und Gesichter der beiden Hauptdarsteller nicht wirklich bekannt waren, ist aber nicht weiter schlimm, denn beide spielen ihre jeweilige Rolle überzeugend. Auch die weiteren Rollen sind mit Rufus Sewell (Extreme Ops), David O’Hara (Braveheart) und Henry Cavill (Hellraiser: Hellworld) gut besetzt, wenn auch die ganz großen Namen fehlen.
Überzeugen, wie bereits gesagt, James Franco und Sophia Myles durch ihre Leistungen gilt dies für die restliche Besetzung ebenfalls. „Tristan & Isolde“ gehört damit zu den Filmen die durchweg gut besetzt sind und ohne Ausfälle daher kommt.
[MEINE MEINUNG]
„Tristan & Isolde“ konnte mich trotz der guten schauspielerischen Leistungen nicht wirklich überzeugen. Für meinen Geschmack plätschert der Film zu sehr vor sich hin und tut sich schwer in der Wahl seiner Richtung. Zum einen ist „Tristan & Isolde“ ein Liebesdrama allererster Güte, zum anderen aber auch ein Historienepos über die problematischen Beziehungen zwischen Irland und England.
Meiner Meinung nach hätte Regisseur Kevin Reynolds (Robin Hood: König der Diebe, Waterworld) sich mehr auf einen der beiden Bereiche festlegen sollen, wobei bei der Filmtitelwahl die Richtung ganz klar in Richtung Liebesdrama hätte gehen müssen. So aber halten sich die Erzählstränge der Liebesgeschichte und des historischen Problems in etwa die Waage, wodurch das ganze nicht wirklich gelungen wirkt.
Betrachten wir an dieser Stelle einmal die beiden Handlungsstränge getrennt voneinander. Schaut man sich zunächst die Liebesgeschichte ein, gibt es über diese nichts zu meckern. Natürlich dürfte jedem Kinogänger schnell klar sein wie die Geschichten endet, doch schaffen es James Franco und Sophia Myles ihres Charakteren so viel Seele zu verleihen, dass die verbotenen Liebe zu jederzeit glaubwürdig wirkt und zumindest bei einen Damen der Taschentuch verbrauch während des Kinobesuchs stark ansteigen dürfte.
So gut die Liebesgeschichte gelungen ist, so wenig gefällt mir der Historienteil. Die Schlachten sind alle viel zu schnell geschnitten und wenig spannend inszeniert. Zusätzlich ist das Bild meist zu dunkel um einiges richtig erkennen zu können. Auch schafft es Kevin Reynolds nicht die historischen Zusammenhänge klar zu erklären und zu erörtern wer gegen wen intrigiert oder wer wen unterstützt. Hier wäre, wenn man schon eine Mischlösung aus Liebesdrama und Historienepos wählt, deutlich mehr drin gewesen. [Sneakfilm.de]