Berny23
„Sie stören, hauen Sie ab.“
„Hallo Herr Cowboy. Was kann ich Ihnen bringen?“
„Ein ganz großes Schinkenbrötchen!“
„Sau komisch, so 'n Ding da, was?“
Ein ganz großer Coup ist mit der Inszenierung von Rififi auf jeden Fall gelungen. Auf ganzer Länge überzeugt diese Langfassung eines ohnehin ein wenig überlangen 50er-Jahre-Heist-Films mit gutem Schauspiel sowie exzellentem Schnitttempo. Fast alle Aufnahmen fühlen sich um Jahrzehnte neuer an, fast wie ein Olsenbanden-Klassiker ohne die Komik.
Erwähnenswert ist das Sounddesign während des Juwelendiebstahls, denn um die Spannung ins Unendliche zu steigern, ist kein bisschen Musik in den gesamten Szenen vorhanden. Man hört jedes kleine Geräusch und nimmt so die stumme Kommunikation mitsamt der Angst vor dem Alarm viel deutlicher wahr.
Ästhetisch und in Sachen Schauplätze übertrifft Rififi meine Erwartungen an ein Werk dieses Jahrzehnts stark. Aufgrund der USA kommt schnell die Auffassung, in der Zeit wären fast nur Studiofilme gedreht worden. Frankreich hat da wohl mehr zu bieten, hier ist hingegen ein angenehmes Stadtbild samt Straßen- und Bistroleben zu sehen.
Gerade mich als Heist-Fan begeistert das minutiöse Abstoppen der Geschäftsroutinen und Fahrtwege, sowie die ausführliche Vorbereitung und Durchführung des eigentliche „großen Dings“. Recht brutal wird es dann nach der Hälfte aber doch noch, Langeweile stellt sich also praktisch nicht ein.
Gesehene Fassung: Full HD Video-on-Demand (Langfassung) mit deutscher Synchro und stellenweise deutschen Untertiteln
Gesehen als Teil der Liste „101 Films You Must See Before You Die“.