Michael
Marcus Nispel schafft es mit seinem “Texas Chainsaw Massacre” (im folgendem nur noch TCM) ein fantastisches Remake dieses Klassikers auf die Leinwand zu bringen. Verstörende Bilder, ein stetig steigender Spannungsbogen und Glücksgriffe in der Besetzung machen TCM zu einem muss für jeden Fan des Horrorgenres. Wurde in den letzten Jahren mit Filmen wie “Scream” oder “Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast” dem Horrorgenre eine komische Note gegeben und fand diese Masche in Filmen wie “Scary Movie” ihren Höhepunkt, kehrt Marcus Nispel diesen Trend um. Völlig humorfrei präsentiert er seine Version eines Klassikers und schafft es dabei den Zuschauer gefangen zu nehmen. Wenn das typische Geräusch der Kettensäge ertönt oder R. Lee Ermey alias Sheriff Hoyt in “Full Metal Jacket”-Manier drei der Jugendlichen rumkommandiert sitzt auch der letzte Skeptiker gebannt in seinem Sessel und genießt dieses Schauspiel. Auch der psychologische Kniff zu behaupten, dass diese im August 1973 spielende Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht verfehlt Ihre Wirkung nicht. Ist dem erfahrenen Kinogänger bereits bei der Darstellung der Tatortbegehung schnell klar, dass dies ein geschickter Schachzug ist um dem Film einen noch beängstigteren Touch zu geben, kann man in vielen Diskussionsforen, u.a. bei IMDB.com nachlesen, dass diese Taktik Ihre Wirkung nicht verfehlt und viele Leute tatsächlich auf diesen Trick hereinfallen. Dabei ist TCM nicht der erste Film der diesen Trick verwendet. Schon beim ersten “Blair Witch Projekt” wurde dies dem Kinogänger vorgegaukelt und auch das Original TCM behauptete, dass die Geschichte um Leatherface die Wahrheit wäre
Ist das Spektakel nach knapp 100 Minuten dann vorbei geht man mit den Gefühl aus dem Kino einen richtig guten Horrorfilm und ein würdiges Remake von Tobe Hoopers Klassiker gesehen zu haben. Der einzige Kritikpunkt, der meiner Meinung dieses Eindruck trübt, ist der, dass der Film an einigen Stellen leider zuviel die Äsethik einen Videoclips hat. Auf die gesamte Länge des Films gesehen fällt dieser Makel nur wenig ins Gewicht und macht den Film nicht zu einem schlechten Film. Die erzeugte Angst vor dem was als nächstes kommen mag und die Möglichkeit mit Erin mitzufiebern überwiegen dieses Aspekt.
Alles in allem kann man Abschließend sagen, dass ich es nicht bereue mir diesen Film anzusehen. Ich bin sicherlich kein Hardcore Horrorfan, aber ab und an ein guter Streifen zum gruseln kann nicht schaden. Für schwache Nerven ist TCM allerdings nicht geeignet, dafür sind einige der Szenen, wie der zu Beginn stattfindende Selbstmord oder eine Szene in der einer der Jugendlichen an einem Fleischerhaken aufgehängt wird zu intensiv. Wer solche Szenen allerdings verkraftet und sich wie ich gerne ab und an gruselt ist bei TCM aber an der richtigen Adresse und kann einen schönen Kinoabend verbringen. [Sneakfilm.de]