Die Fliege - HD stream
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Kalla Malla
Der Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum) experimentiert mit Teleportation, der Übertragung von Materie von einem Ort zum anderen. Er verliebt sich in die Journalistin Veronica (Geena Davis), die er in seine geheimen Pläne einweiht. Veronica, die zunächst nur ein berufliches Interesse an Brundle hat, dann aber immer stärker ihre Zuneigung zu ihm entdeckt, wird die erstaunte Augenzeugin verblüffender Phänomene. Aber noch hat Brundle sein eigentliches Ziel nicht erreicht - die erfolgreiche Teleportation von Menschen. Im alkoholisierten Zustand unternimmt er einen Selbstversuch, der katastrophale Auswirkungen hat. Brundle übersah im Rausch, dass sich bei dem gefährlichen Versuch eine gewöhnliche Hausfliege in der Telepod-Übertragungskabine befand. Seine Körperatome vermischen sich mit denen der Fliege. Die Folgen sind verheerend. Seth Brundle verwandelt sich allmählich in einen grotesken Insektenmutaten. Veronica sucht Hilfe bei ihrem ehemaligen Geliebten Stathis Borans (John Getz). Aber es ist zu spät, der Alptraum ist nicht aufzuhalten... David Cronenberg hasst Remakes. Und tatsächlich ist »Die Fliege« auch weniger ein Remake des Kurt-Neumann-Klassikers von 1958, sondern eine komplett neue Interpretation der Grundidee. Während bei Neumann das »Monster« direkt aus dem missglückten Experiment erwuchs und der Film seine Spannung daraus bezog, es erst spät zu zeigen, steigt hier Seth Brundle nach der Teleportationsreise mit der Fliege unversehrt aus dem Telepod (zu dessen Design Cronenberg übrigens durch den Zylinderkopf eines Ducati-Motorrads angeregt wurde). Erst allmählich setzen Veränderungen ein: Brundle entwickelt einen Heißhunger auf Süßes, er hat plötzlich Bärenkräfte, dann werden die Transformationen drastischer … Insofern ist »Die Fliege« ein klassisches Horrordrama, das den Leidensweg eines Menschen zeigt, der sich zu einer ungeheuerlichen Mutation entwickelt. Brundle ist kein Mad Scientist, sondern ein zwar etwas exzentrischer, aber liebenswerter und sensibler, wenn auch sehr rationaler Mensch, der das, was mit ihm geschieht, mit Angst und Abscheu durchleidet und gleichzeitig kühl analysiert – bis das Monster in ihm die Oberhand gewinnt. Jeff Goldblum erweist sich als Glücksgriff für die Rolle, er hat genau die richtige Exzentrik, gleichzeitig aber auch eine sehr starke körperliche Präsenz, um alle Phasen der Verwandlung glaubhaft und intensiv darzustellen. Gleichzeitig ist »Die Fliege« aber auch ein Liebesdrama mit »Beauty and the Beast«-Elementen; die Journalistin Veronica ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu Seth und ihrem Abscheu vor dem, was aus ihm wird. Der Film konzentriert sich ganz auf die intensive Beziehung der beiden und ihre Entwicklung, als »Welt von außen« fungiert Veronicas Ex-Lover und Chef Stathis Borans (John Getz), der als Nebenrolle überraschend vielschichtig angelegt ist: anfangs tut man ihn als fiesen Macho ab, dann ist er wieder hilfreich und väterlich besorgt, dann wieder beißend sarkastisch. Geena Davis als Veronica spielt ihre Rolle sehr lebendig und überzeugend emotional. Vor allem aber stimmt die Chemie zwischen ihr und Jeff Goldblum – was kein Wunder ist, die beiden verliebten sich während der Dreharbeiten tatsächlich und heirateten später. In den Drehpausen spielte Goldblum manchmal auf dem Klavier, und Geena Davis sang dazu. Schließlich ist in einem Mini-Auftritt auch noch Cronenberg selbst zu sehen, in einer Traumsequenz spielt er einen Gynäkologen. Cronenberg hat in seinem bis dahin besten Film die Fleischmutationen aus »Scanners«, »Die Brut« oder »Videodrome« zusammengebracht mit dem psychischen Horror eines Dornenwegs, wie er ihn auch in »Dead Zone« gezeichnet hat. Ähnlich wie in der Stephen-King-Verfilmung sieht sich auch hier der Protagonist einer allmählichen Verwandlung unterzogen, die ihn gleichzeitig von seiner großen Liebe und von der menschlichen Gesellschaft separiert. Doch obgleich Cronenberg eher auf die psychischen Aspekte denn auf Schockmomente setzt, werden diese hier keineswegs vernachlässigt. Die einzelnen Stufen der Verwandlung von Brundle wurden vom Special-Effects-Experten Chris Walas genial umgesetzt, schockierend und eklig, dennoch überwiegt auch in den scheußlichsten Momenten das Mitleid mit der »Brundle-Fliege«. Zu Recht wurde die Maske mit einem Oscar prämiert. Fazit: Mit seinem Remake von »Die Fliege« hat Cronenberg einen großen Klassiker des Horrorgenres geschaffen.
Michael
„Die Fliege“ ist auch nach mehr als 20 Jahren noch ein wirklich beeindruckender Film. Ist die Grundidee des Film eigentlich nicht viel mehr als die Schablone für einen typischen Horrorfilm gelingt es Regisseur David Cronenberg mehr aus dem Film herauszuholen. „Die Fliege“ wird durch Cronenberg zu einer Film, der die damals moderne Wissenschaft hinterfragt und indirekt den Zuschauer darüber nachdenken lässt, ob alles was möglich ist auch gemacht werden muss. Doch nicht nur durch seine Erzählweise gelingt es Cronenberg einen meisterlichen Film zu schaffen. Auch mit seinen Spezialeffekten zieht er die Zuschauer in seinen Bann. Es kommt nicht von ungefähr, dass „Die Fliege“ 1987 mit einem Oscar für das beste Make-Up ausgezeichnet wurde. So kann man ohne Einschränkungen sagen, dass auch im Zeitalter der Computereffekte, die Make-Up-Effekte des Films für Ekel sorgen, da Seth Brundles Metamorphose so genial umgesetzt wurde. Apropos Seth Brundle. Für dessen Rolle hat man mit Jeff Goldblum (Independence Day, Jurassic Park) eine ideale Besetzung gefunden. Sein Gesicht wirkt auf merkwürdige Art und Weise freundlich und angsteinflößend zugleich. Auch Goldblums Filmpartnerin ist gut gewählt. Trifft das Auftreten von Geena Davis (Beetlejuice, Sprachlos) vielleicht nicht mehr das heutige Ideal von Attraktivität, muss ihr Outfit und ihre gesamtes Auftreten 1986 bei den Männern für einen schnelleren Puls gesorgt haben. Hässlich ist die Frau mit Sicherheit nicht und auch schauspielerisch hat sie einiges auf der Pfanne. Wenn man eine Sache festhalten kann, dann die, dass ich wirklich froh bin nun endlich auch in den Genuss von „Die Fliege“ gekommen zu sein. Bisher hatte ich immer nur von diesem Film gehört und gelesen und nun konnte ich mir ein eigenes Bild machen. Aus meiner Sicht ist der Film einer der Filme, die man mindestens einmal gesehen haben sollte. Der Film ist nämlich wirklich viel mehr als nur ein Horrorfilm. [Sneakfilm.de]
movienerd1970
"Die Fliege" von 1986, inszeniert von David Cronenberg, ist eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films von 1958 und präsentiert eine düstere, verstörende Interpretation der klassischen Science-Fiction-Geschichte. Der Film kombiniert geschickt Horror, Drama und Body-Horror-Elemente, um eine faszinierende und beunruhigende Erfahrung zu schaffen. Die Handlung dreht sich um den brillanten, aber exzentrischen Wissenschaftler Seth Brundle (gespielt von Jeff Goldblum), der eine bahnbrechende Teleportationsmaschine entwickelt. Als er die Maschine an sich selbst ausprobiert, kommt es zu einem unglücklichen Zwischenfall, bei dem eine Fliege in die Maschine gelangt und seine DNA mit der des Insekts verschmilzt. Von diesem Moment an beginnt Brundles Körper eine groteske Metamorphose, die ihn in eine zunehmend entfremdete und deformierte Kreatur verwandelt. Jeff Goldblum liefert eine herausragende schauspielerische Leistung, die es ihm ermöglicht, die physischen und emotionalen Veränderungen seines Charakters überzeugend darzustellen. Seine Transformation von einem charismatischen Wissenschaftler zu einer verstörenden, kreatürlichen Existenz ist faszinierend anzusehen und erzeugt gleichzeitig Mitgefühl und Ekel. Die visuellen Effekte von "Die Fliege" sind für die damalige Zeit beeindruckend und tragen wesentlich zur verstörenden Atmosphäre des Films bei. Die kreativen Make-up-Effekte von Chris Walas, der einen Oscar für seine Arbeit erhielt, verleihen Goldblums Charakter eine beängstigende Authentizität. Die Verwandlungen sind visuell beeindruckend und tragen dazu bei, die physische und emotionale Tortur von Brundle erlebbar zu machen. David Cronenberg, bekannt für seine Obsession mit Körperlichkeit und Transformation, schafft mit "Die Fliege" einen Film, der nicht nur Horror bietet, sondern auch tiefgreifende Fragen nach Identität und Menschlichkeit aufwirft. Die emotionale Intensität und die düstere Atmosphäre machen den Film zu einem Meisterwerk des Body Horror-Genres. Insgesamt ist "Die Fliege" von 1986 ein verstörender, aber fesselnder Film, der mit brillanten schauspielerischen Leistungen, beeindruckenden visuellen Effekten und einer tiefgründigen Handlung überzeugt. Für Liebhaber des Horrorgenres und des anspruchsvollen Kinos ist dieser Klassiker ein absolutes Muss.
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