Michael
„Firewall“ hätte ein spannender Thriller werden können, langweilt stattdessen aber seine gesamte Laufzeit über. Schon von Beginn ist einem Hauptfigur Jack Stanfield unsympathisch und auch sein krimineller Gegenspieler Bill Cox bleibt blass. Paul Bettany (Dogville, Gangster Nr. 1) wirkt als Bösewicht viel zu aalglatt und selbst wenn man sich bemüht, kauft man ihm seine Rolle nicht ab. Aus meiner Sicht ist Bettany die klassische Fehlbesetzung. Doch auch ein weiterer Blick auf die Besetzungsliste und die Leistungen der Schauspieler bringt keine Besserung. Virginia Madsen (Number 23, Der Ritt nach Hause), Carly Schroeder (Popstar auf Umwegen, Mean Creek) und Jimmy Bennett (Evan Allmächtig, Anchorman) können als Jack Stanfields Familie genauso wenig überzeugen, wie des die Darsteller von Cox Komplizen machen. Selbst Harrison Ford kann da den Film nicht mehr retten und da selbst er eine eher suboptimale Leistung abliefert, darf „Firewall“ ohne bedenken als Griff ins Klo gewertet werden.
Doch nicht nur die Besetzung ist total in die Hose gegangen, auch bei der Story ist „Firewall“ alles andere als Überzeugend. Wie erwähnt ist die Grundidee der Geschichte durchaus reizvoll, doch gelingt es Regisseur Richard Loncraine (Mein Haus in Umbrien, Der Missionar) nicht die Geschichte auch spannend umzusetzen. Viel zu oft fragt man sich als Zuschauer, wieso macht Stanfield dies oder wieso macht Cox das. Zudem ist der Film in vieler Hinsicht berechenbar. Selbst unerfahrene Zuschauer werden viele Aktionen der Protagonisten leicht voraussehen. [Sneakfilm.de]