Michael
„Unbekannter Anrufer“ hätte ein super Psychothriller werden können, ist aber leider nur ein mauer Schocker geworden. Anstatt den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln, langweilt der Film mit mittelmäßigen Schauspielern, schlecht geschliffenen Dialogen und mäßigen Effekten. Dabei hat die Story eine Menge Potenzial, welches Regisseur Simon West (Con Air, Lara Croft: Tomb Raider) leider viel zu leichtsinnig verschenkt.
So hätte man sich zum Beispiel die unnötige Liebesgeschichte die sich durch den Film zieht genauso sparen können wie den Zickenkrieg zwischen Jill und einer ihrer Freundinnen. Vielmehr hätte man sich auf das Katz- und Mausspiel zwischen dem unbekannten und Jill konzentrieren sollen. Aus meiner Sicht wäre es möglich gewesen einen enormen Spannungsbogen aufzubauen indem man die Vorgehensweise des unbekannten von Minute zu Minute verschärft und Jill dadurch immer weiter in die Ecke getrieben wird. So bleibt es leider lange Zeit nur bei wenig spannenden Anrufern, die zwar Jill ein wenig in Angst versetzen den meisten Zuschauern aber keine Gänsehaut verpassen werden.
Hierfür fehlt es dem Film auch an einem passenden Soundtrack. Die gewählte Komposition passt zwar gut zu den Bildern, doch hat James Dooley (Bit Players, Smooth) hier keine Tonspur getroffen die schon alleine durch ihre Töne ein unwohlgefühl beim Publikum auslöst, wie es zum Beispiel John Carpenter mit seinem Soundtrack zu „Halloween“ oder Charles Bernstein mit seiner Musik zu „A Nightmare on Elm Street“ gelingt. [Sneakfilm.de]