Michael
„Iron Man 2“ schließt geschickt an das Ende von „Iron Man“ an und ermöglicht es so, dass sich der Charakter Tony Stark weiterentwickeln kann. Ohne weiterhin geheim halten zu müssen, wer Iron Man ist, kann Tony Stark die Vorzüge seines Alteregos genießen. Iron Man ist quasi nun ein Superhelden-Superstar und dies zeigt Stark auch gerne bei diversen Veranstaltungen.
Doch so sehr sein Anzug Stark nahezu unantastbar macht und er es liebt Iron Man zu sein, kann Stark sein Leben dennoch nicht in vollen Zügen genießen, da ja das Paladium droht ihn sein Leben zu kosten. So zeigt „Iron Man 2“ dann auch einen verzweifelten Tony Stark, der nicht so Recht weiß, wie sein Leben weitergehen kann. Zeigt, wie Tony Stark versucht seine Blutvergiftung vor Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) geheim zu halten. Tony Stark ist in „Iron Man 2“ einfach menschlicher geworden. Vom chauvinistischen Lebemann verabschiedet sich der Charakter glücklicher Weise nicht, ist dies doch ein Charakterzug, der Stark in „Iron Man“ so interessant macht, doch seine Figur ist vielschichtiger geworden. Man merkt, dass ihm nicht nur an sich selber etwas liegt, sondern dass er auch Gefühle für seine Mitstreiter entwickelt, allen voran Pepper Potts, zu deren Schutz er wirklich alles riskieren würde.
Doch nicht nur Tony Stark macht in „Iron Man 2“ einen Schritt nach vorne, auch die Bedrohung! Muss sich Iron Man im Vorgänger nur einer anderen Blechbüchse stellen, ist es in „Iron Man 2“ eine ganze Armee von Metallsoldaten und thematisiert den Missbrauch von neuer Technologie für militärische Zwecke noch deutlicher als es schon der erste Teil getan hat. Ich empfand Ivan Vanko in Zusammenarbeit mit Justin Hammer auch als die fieseren Gegner, als es Obadiah Stane (Jeff Bridges) und Raza (Faran Tahir) bei „Iron Man“ sind. Die Motivation von Vanko, dieser unerbittliche Hass auf Stark, gepaart mit seiner „Whiplash“-Rüstung sorgen einfach für Gänsehaut und dazu kommt dann die Profitgier von Hammer.
Natürlich ist „Iron Man 2“ auch nur ein Superheldenfilm und so fällt es schwer wirklich Angst um Tony Stark und seine Mitstreiter zu haben. Favreau gelingt es allerdings, dass man diesen Schwachpunkt schnell vergisst. Er stellt den Spaß in den Vordergrund ohne albern zu wirken, legt Tony Stark immer einen frechen Spruch in den Mund und inszeniert die Action so, dass es nicht eine Ansammlung generischer Kämpfe ist, sondern spielt geschickt mit den Möglichkeiten die ihm der „Iron Man“-Anzug ermöglicht. Wilde Flugeinlagen von Iron Man wechseln sich mit knackig inszenierten Nahkämpfen ab, wobei markige One-Liner natürlich nicht fehlen dürfen. [Sneakfilm.de]