Kalla Malla
Der Kinoverleih verzeichnete folgenden Inhaltstext: »Gegen Ende des 2.Weltkrieges wird eine junge Frau in der japanisch besetzten Mandschurei wegen Unterstützung chinesischer Widerstandskämpfer in ein Frauenlager zur Zwangsarbeit verschickt. Hier sieht sie sich der Willkür des Lagerkommandanten ausgesetzt, der sie beseitigen will, da sie zuviel über ihn weiß und ihre Mitgefangenen zur Revolte anstiften könnte. Das Lagerleben wird breit ausgespielt. Das gibt Gelegenheit, immer neue Foltervarianten aus der sadistisch-voyeuristsichern Sicht des Kommandanten und seines ergebenen Helfers zu präsentieren«. Der Videoverleih sieht die Handlung wie folgt: »In einem abgelegenen Straflager für Frauen, weit hinter der chinesischen Mauer, ereignen sich täglich schreckliche Dinge. Der Oberaufseher des Lagers führt ein despotisches und selbstherrisches Regiment. Die kleinsten Verfehlungen der Insassinnen werden hart bestraft, alle sind der brutalen Willkür des Aufsehers ausgesetzt! Verrat und Folterungen schüren den Haß der »gelben Tigerinnen«. Da beschließen die Frauen grausame Rache zu nehmen. Wird es ihnen gelingen, aus dem Hexenkessel auszubrechen?«. Es gelingt, und zwar durch die Befreiung der Guerillas. Aber nicht ohne die üblichen Verluste. Bis dahin trüben Erniedrigungen und tägliches Steineklopfen das tägliche Wohlbefinden der sogenannten »gelben Tigerinnen«.
Nachdem der Zuschauer einen kleinen Rückblick vom ersten Teil bekommt, beginnt der 2.Teil mit der Gefangennahme der Ausbrecherin und dessen Verurteilung in ein Zwangsarbeitslager. Übelste Foltermethoden trüben gleich zu Beginn die Mattscheibe. Die beiden Frauen werden mit Gewichten an den Beinen auf spitze Holzböcke gesetzt. Ob dies »spaltengerecht« ist, wagt man bei dem Geschrei der beiden zu bezweifeln. Trotzdem wirken die gefangenen Frauen über die ganze Zeit hinweg dominanter, als man das bei dieser Art von Film gewohnt ist. Mit List und Tücke führen die »Tigerinnen« die Aufseher an der Nase herum. Als ein Feuer ausbricht, spricht der Direktor folgende Worte: »Wir geben den Gefängnisblock auf. Hauptsache wir retten die Büros. Ich lasse sie lieber krepieren, bevor mir eine entwischt«. Doch auch hier läßt Regisseur Shin Sham Ok Gnade walten und läßt die »Tigerinnen« den Flammen entkommen.
Insgesamt gesehen ist dieser Film in keiner Weise mit seinem Vorgänger zu vergleichen und hält sich für asiatische Verhältnisse sehr mit unmenschlichen Szenen zurück. Der Film und seine Geschichte rücken damit sehr in den Vordergrund. Das macht aber nichts, denn auch Sexploitation-Filme müssen mal zum Nachdenken anregen, statt immer nur durch Perversionen aufzugeilen. Die Veröffentlichung eines solchen Films unter den aktuellen deutschen Zensurbedingungen und dann auch noch fürs Kino ist kaum vorstellbar. Wie gerne würde man sich also mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit versetzen, in der solche Filmklassiker haufenweise, bedenkenlos für Erwachsene, einfach so, im Kino liefen. Dieser Film, der die direkte Fortsetzung zu »Frauen im Tigerkäfig« darstellt, lief am 02.06.1978 im Kino als deutsche Erstveröffentlichung. 1981 erfolgte die selbe ungekürzte Videoveröffentlichung und 1987 eine Wiederveröffentlichung des Labels »Powerplay«.