Kalla Malla
Patrick Highsmith ist Drehbuchautor in Hollywood und auf der Suche nach dem großen Erfolg. Die Sekunden der Begegnung mit der jungen, faszinierenden Holly Gooding ändert sein Leben schlagartig. Ein unergründliches Geheimnis umgibt die unbekannte Schöne. Was verbirgt sich hinter ihrer unnahbaren Maske? Holly fühlt sich verfolgt, doch nicht nur von Patrick, auch von einer geheimnisvollen Doppelgängerin. Patrick weiß nicht mehr wem er glauben soll. Hat Holly wirklich ihre Mutter ermordet und wer ihren Vater? Bei seiner Suche nach der grauenvollen Wahrheit riskiert Patrick mehr als sein Leben.
Fünf Millionen DVD Veröffentlichungen unter gefühlten 300 Alternativtiteln bei mindestens 80 Vertriebsfirmen könnten darauf schließen lassen, dass "Töte!" (so der Filmtitel auf meiner DVD) ein hochgradig interessanter Thriller ist, der die ganzen Releases verdient. Doch das Gegenteil ist der Fall: Das in-name-only-Sequel zum beschlagnahmten "Mask Of Murder" ist zum Umfallen mies.
Eine beschissene Synchro? Dafür kann der Film nichts. Merkwürdige Braunfilter? Verschmerzbar. Absolut bekloppte Einfälle wie die Psychologin, die das Phänomen der "Doppelgänger" (Wesen, die ein Teil der eigenen Seele sind und dann auftauchen, wenn der Mensch an sich nicht richtig geliebt wird und dann weggehen, wenn er wieder geliebt wird, dies aber verhindern möchten ... oder so) untersucht? Kurios. Drew Barrymores nackte Brust? Aushaltbar. Eine todernste Inszenierung, die die blödesten und seltsamen Begebenheiten möglichst bedeutungsschwanger und dadurch umso lächerlicher in Szene setzt? Peinlich. Richtig peinlich.
"Töte!" langweilt in den ersten 90 Minuten, wie es nur wenige Filme können und glänzt dann mit einer splatterangereicherten und so grotesken Auflösung, dass Kafka und Cronenberg ins Staunen kämen. Besagte Auflösung ist nur leider nichts, was den Film aufwertet, sondern rückt das Machwerk noch wesentlich mehr in den Trashbereich.
Hier stimmt von vorne bis hinten gar nichts. Die wohl blödeste Story des Genres wird in eine Art Neo-Giallo gepackt und ist dermaßen ernst inszeniert, dass man sich fragt, ob man einfach nur das wahre Genie des Regisseurs nicht erkennt? Das letzte Mal kam ich mir so blöd vor, als ich im Kunstmuseum vor einer einfarbigen, blauen Leinwand stand und ich nicht glauben konnte, dass einige Leute minutenlang auf das Teil haben starren können und dabei ein ernstes Gesicht behalten konnten. Vielleicht wollte uns Regisseur Avi Nesher aber auch einfach nur testen und hat hier sein filmisches "Hurz!" abgeliefert. Man wird es wohl nie erfahren...