Michael
„Death Proof“ ist kein schlechter Film, aber für einen Film von Quentin Tarantino eher schwach. Zumindest in der Langfassung. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige Längen in der kürzeren Fassung nicht auftauchen. Zwar sind die vielen Dialoge und die langsam erzählte Handlung eine Hommage an das Exploitation-Genre, doch sollte sich ein Film dennoch nicht wie Kaugummi ziehen.
Doch die Längen sind auch schon die einzige wirkliche Schwäche des neuen Tarantino Films. In den Dialogen, der Bildausstattung, der Musik, den Schnitten und bei der Wahl der Schauspieler überzeugt der Film nämlich absolut. Mir hat es vor allem Zoe Bell angetan. Sie ist ja eigentlich das Stuntdouble von Uma Thurman und beweist hier in „Death Proof“, dass sie auch als „normale“ Schauspielerin überzeugen kann. Doch auch die Leistung von Kurt Russell (Die Klapperschlange, Poseidon) muss man erwähnen. Sein markantes Gesicht gepaart mit seiner durchaus vorhandenen Leinwandpräsenz prädestinierten in förmlich für die Rolle des Stuntman Mike. Und wenn er ohne Gnade Jungle Julia, Arlene und Shanna massakriert, kann man sich fast niemanden anderen mehr in der Rolle des Schurken vorstellen.
Toll sind auch die Kameraperspektiven und Schnitte die Quentin Tarantino einsetzt. Wenn man so zum Beispiel die Schlüsselszene des ersten Autounfalls im Film aus mehreren Perspektiven gezeigt bekommt oder Tarantino ganz Genrelike die Füße und andere Körperteile seiner weiblichen Darsteller in den Mittelpunkt stellt, kann man dies nur als meisterlich bezeichnen. [Sneakfilm.de]