Michael
„Sakuran – Wilde Kirschblüte“ ist ein faszinierender Film. In teilweise extrem bunten Bildern erzählt Mika Ninagawa eine fesselnde Geschichte, die ganz minimal an „Die Geisha“ erinnert. Die minimale Ähnlichkeit rührt daher, dass sich beide Filme mit dem Thema japanisches Freudenmädchen befassen, schnell wird aber klar, dass „Sakuran – Wilde Kirschblüte“ einen anderen Weg einschlägt als das Hollywood-Pendant.
Es ist allerdings nicht nur die Geschichte die einen gebannt auf den Fernseher schauen lässt, es sind auch die Darsteller. Wie so oft bei Filmen aus dem asiatischen Raum, kann man den Schauspielern ein gewisses Overacting nicht absprechen, aber diese an manchen Stellen etwas überzogene Art der Charakterdarstellung passt perfekt zu dem Film. Besonders die Darstellerin Anna Tsuchiya (Memories of Matsuko, Kamikaze Girls) hat mich überzeugt. Anna Tsuchiya ist nicht nur eine meiner Meinung nach hübsche Frau, sondern hat auch großes schauspielerisches Talent. Doch es gibt neben Tsuchiya noch weitere talentierte Darsteller in der Besetzungsliste von „Sakuran – Wilde Kirschblüte“. Eigentlich können alle Schauspieler voll und ganz überzeugen, was man nicht von vielen Filmen behaupten kann.
Sehr gut gefallen hat mir auch die gewählte Bildsprache des Films. Im Japan zur Edo-Zeit hatten die im Film gezeigten Freudenhäuser einen ganz anderen Stellenwert als in der heutigen Zeit und auch in der japanischen Geschichte selbst, wird mit dieser Art des Vergnügens ganz anders umgegangen als in unseren westlichen Gefilden. So ist es wenig verwunderlich, dass „Sakuran – Wilde Kirschblüte“ den „bezahlten“ Sex zum reinen Lustgewinn auch ganz anders und weniger anstößig darstellt, als es ein westlicher Film machen würde. Mika Ninagawa schafft es der Thematik eine künstlerische Note zu geben, so dass man auch als Zuschauer nicht rot anlaufen muss, wenn man sich diesen Film ansieht. [Sneakfilm.de]