Michael
Schon nach wenigen Filmminuten wird bei „Verrückt nach Steve“ klar, dass Sandra Bullock für ihre Rolle als Mary die goldene Himbeere zu Recht gewonnen. Die Komödie ist nämlich immer dann ansatzweise witzig, wenn Mary nicht in einer Szene mitspielt. Mit ihren wirklich dämliche Sprüchen und ihrer blondes Dummchen Art, nervt Mary nämlich nicht nur die anderen Filmcharaktere, sondern auch das Publikum vor der Leinwand. Da helfen auch keine roten Stiefel, die gewollt oder ungewollt ein Hingucker sind.
Betrachtet man den zweiten Handlungsstrang des Films, eine Satire auf das Mediengeschäft, dann bekommt man sogar einige wirklich witzige Szenen und unterhaltsame Dialoge spendiert. Zwar gefiel mir Bradley Cooper in „The Hangover“ deutlich besser als in „Verrückt nach Steve“, aber im Zusammenspiel mit Thomas Haden Church (Idiocracy, Free Money) und Ken Jeong (Role Models, Ananas Express) bilden er ein herrlich komisches Trio was nicht alleine, aber auch nicht gemeinsam kann. Vielleicht hätte Regisseur Phil Traill (Hiccup, Post) sich mehr auf dieses Trio konzentrieren sollen als wie auf die nervige Mary und hätte dadurch einen empfehlenswerten Film erschaffen.
So allerdings ist „Verrückt nach Steve“ ein Film geworden, der förmlich danach schreit an der Kinokasse ignoriert und in der Videothek im Regal gelassen zu werden. Zudem die beste Szene des Films bereits im Trailer verpulvert wird und zum Ende hin etwas zu sehr mit der Moralkeule geschwungen wird. [Sneakfilm.de]