Kalla Malla
Eine Kleinstadt im Wald, eine handvoll Personen, ungeklärte Mordfälle im Wald, sowie eine mysteriöse Erscheinung eines blutbeschmierten Jungen, der das Blut sämtlicher Mordopfer an sich kleben hat - klingt doch nach einer guten Voraussetzung für 90 spannende Minuten, oder?
Grundlegend ist es das auch. "Shallow Ground" hat einige spannende Szenen zu bieten und kann eine Atmosphäre aufbauen. Was ihm allerdings fehlt, ist eine eigene Indentität und ein großer Clou am Ende.
Die Optik rangiert im oberen Bereich des B-Filmes, genauso wie auch die Schauspieler ihre Sache ordentlich machen. Der blutbeschmierte Junge hat allerdings eindeutig die Nase vorn, denn besonders die Szenen, in denen er schweigsam im Polizeirevier sitzt und unheilsschwangere Musik wie aus dem Nichts zu ertönen scheint, sind die besten des Filmes.
Anfangs rätselt auch der Zuschauer noch mit und ist gespannt, was genau der blutverschmierte Typ ist, macht oder soll, aber "Shallow Ground" fährt dieses Interesse durch relativ unentschlossen eigenworfene Ereignisse recht schnell an die Wand. Sind es Aliens? Geister? Ein Rachedämon? Oder doch etwas Erklärbares? Der Zuschauer weiß es nicht - aber es ihm auch egal. Hier wollten die Drehbuchschreiber zuviel und hätten sich besser auf quantitativ weniger mysteriöse Ereignisse im und um das Dorf besinnen sollen.
Auf der anderen Seite aber war man bemüht, nicht in die typische Klischeekiste zu verfallen. Zwar gibt es auch hier Ungereimtheiten und Dummheiten der Charaktere, aber man merkt deutlich, dass der Regisseur keinen Teenieslasher oder generischen Horrorfilm abliefern wollte. Viel eher könnte man "Shallow Ground" als eine Referrenz an "Anschlag Bei Nacht" werten, was man aber nicht unbedingt als hundertprozent "gelungen" interpretieren sollte.
Somit bietet "Shallow Ground" akzeptable Sonntag-Nachmittags Unterhaltung und kann wenigstens mit einer interessanten Story, sowie einer guten Atmosphäre punkten. Doch leider scheitert es dann doch - wie so oft - an der Umsetzung...