Michael
Die Prämisse von „Descendants – Die Nachkommen“ klingt durchaus interessant. Wer hat sich nicht schon einmal gefragt ob die Disneyhelden, die Prinzen und Prinzessinnen tatsächlich glücklich bis an ihr Lebensende leben und wie ihr Leben aussieht. Das Prinz und Prinzessin dabei auch Kinder bekommen und diese Kinder die gleichen Probleme haben ist dabei auch glaubwürdig, doch leider überzeugt die eigentliche Geschichte des Films nicht wirklich. Es hapert dabei vor allem an überzeugenden Darstellern, die Riege der größtenteils unbekannten Schauspieler agiert sehr hölzern vor der Kamera und auch die eingestreuten Gesangseinlagen wirken in „Descendants – Die Nachkommen“ sehr aufgesetzt. Zugegeben, der Bösewicht-Song „Rotten to the Core“ geht ins Ohr, doch ein Ohrwurmsong macht noch keinen guten Film.
Natürlich darf man bei aller Kritik nicht vergessen, dass die Zielgruppe für den Film ein eher jugendliches Publikum ist und eben nicht der Mitdreißiger der Disney-Fan geblieben ist, doch gerade hier sehe ich eine der größten Schwächen des Films. Wo es Disney mit vielen seiner alten und neuen Filmen schafft ein Publikum durch alle Altersklassen zu begeistern, richtet sich „Descendants – Die Nachkommen“ fast ausschließlich an ein junges Publikum, an Zuschauer die vielleicht selber in der Schule gehänselt werden, nicht zu den beliebtesten Schülern gehören und denen nun gezeigt wird, dass es eben irgendwann vielleicht mal die Chance gibt zu den coolen Kids dazuzugehören.
Und der Erfolg gibt Disney ja auch Recht. Der Soundtrack zum Film konnte sich erfolgreich in den amerikanischen Billboardcharts platzieren und bereits vier Tage nach Ausstrahlung hatten bereits über 10 Millionen Zuschauer den Film geschaut. Damit kann „Descendants – Die Nachkommen“ durchaus als erfolgreicher Film angesehen werden und eine Fortsetzung ist ja auf Grund eben dieses Erfolges bereits in Planung. [Sneakfilm.de]