Kalla Malla
Irgendwo in einer nicht all zu weit entfernten Galaxie fliegen die tapferen Lesben Lt. Pushkintucushkin (Anoushka), Lt. Fornication (Sharon Engert), sowie Commander Gaylor (Misty Mundae) mit ihrem Raumschiff durch die unendlichen Weiten des Weltraums. Um sich die Zeit zu vertreiben geben sich Lt. Pushkintucushkin und Lt. Fornication der Fleischeslust hin, nicht ahnend, dass sie damit die gesamte Crew in Lebensgefahr bringen. Auf dem Höhepunkt ihrer sexuellen Erregung betätigt Lt. Fornication nämlich versehentlich einen Schalter, was dazu führt, dass das Schiff auf einem unbekannten und gefährlich wirkenden Planeten notlanden muss. Commander Gaylor ist natürlich außer sich vor Wut über die Unachtsamkeit ihrer Crew und schlägt deshalb vor, in einem nahe gelegenen Bach nackt zu Baden, um die allgemeine Stimmung etwas zu verbessern. Dabei stoßen sie auf Affen, die auf zwei Beinen gehen und allem Anschein nach intelligent sind. Kurzerhand wird die lesbische Crew von den Primaten niedergeschlagen und in deren riesige Stadt gebracht.
Dort müssen die drei sexuelle Experimente und Gesangswettberbe über sich ergehen lassen, finden zwischendurch aber immer wieder mal Zeit, in ihrem Käfig hemmungslosen Sex zu haben. Als Commander Gaylor eines Tages bemerkt, dass man Lt. Fornication das Gehirn entnommen hat, startet sie einen waghalsigen Fluchtversuch, der dank der Hilfe einiger großbrüstiger Amazonen auch gelingt. Während der Flucht überkommt die Gruppe allerdings die Lust, so dass es zuerst zu einer wilden Orgie, und anschließend zu einem Kampf auf Leben und Tod kommt...
Nach dem doch relativ schwachen "Spiderbabe" war ich sehr gespannt, was John Bacchus, der momentan "Kinky Kong", die Parodie auf Peter Jacksons Actionkracher, dreht, mit seiner Parodie auf "Planet der Affen" geschaffen hat und war zu meiner eigenen Überraschung sehr angetan von dem Film. Die Story orientiert sich durchaus nah an der des Originalfilms, auch wenn sie hier mit beinahe keinem Budget und etlichen Sexszenen inszeniert wurde. Die grobe Struktur des Originals ist allerdings zu erkennen, auch wenn man "Play-Mate of the Apes" sicherlich nicht als Parodie im eigentlichen Sinne bezeichnen darf. Denn obwohl hier die Grundgeschichte aufs Korn genommen wird, dient dies einzig und allein dazu, möglichst viel Lesbensex einzubauen, aber ansonsten wird sehr wenig Bezg auf "Planet der Affen" genommen.
Nun stellt sich die Frage, ob das Ganze wirklich nur eine bloße Aneinanderreihung nackter Frauenkörper ist und hier muss ich klar wiedersprechen. Jeder, der mit Filmen aus dem Hause Troma etwas anfangen kann, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Seduction Cinema verlieben, denn die pure Sinnlosigkeit, mit der hier die Story vorangetrieben wird, ist ohne Zweifel bewundernswert. Dies fängt schon in der Anfangsszene an, als Anoushka und Sharon Engert mitten in einer heißen Sexszene versehentlich einen Schalter betätigen, der sich, wie es der Zufall so will, direkt neben dem Bett befindet und der zum Absturz des Raumschiffes führt. So geht es munter weiter, die Mädels entkleiden sich in den unmöglichsten Situationen und fallen lüstern übereinander her, auch wenn dies mit logischem Menverstand betrachtet absolut keinen Sinn ergibt. Die Bezeichnung Trash ist hier also sicherlich angebracht, dazu tragen nämlich noch viele andere Faktoren bei, wie zum Beispiel das Setdesign oder die sonstige Ausstattung des Films.
Die Kulissen gleichen mehr einem Freudenhaus, als einer Welt, in der Affen regieren. Die Primaten selbst sind dabei der Gipfel der (freiwilligen) Peinlichkeit, da es deutlich zu erkennende Menschen sind, die in Faschingskostümen stecken und die sich auch sehr menschlich verhalten. Manche der Akteure stecken dabei in pinken Affenkostümen oder tragen T-Shirts und Militärkleidung über ihren Affenrequisiten, doch dies war natürlich so geplant und trägt wirklich enorm zur Erheiterung des Zuschauers bei.
Wie nicht anders zu erwarten war dürfen auch Special Effects nicht fehlen. Diese sehen aus, als hätte sie ein 10 jähriger am Computer entworfen, haben aber gerade dadurch einen nicht zu leugnenden Reiz, den man eben nur bei Trashfilmen findet. Für die Weltraumaufnahmen des Planeten zum Beispiel verwendeten die Macher ein Foto der Erde, in das sie anschließend am PC das Raumschiff der Lesben einfügten. Sicherlich ist dies billig, doch ein Fan von Seduction Cinema, der bereit ist, sich auf den Film einzulassen, erwartet nichts anderes und dürfte so auch nicht enttäuscht werden. Wenigstens muss man sagen, dass sich John Bacchus große Mühe gab, eine halbwegs glaubwürdige Welt zu erschaffen, die man ihm mit viel Nachsicht und gutem Willen auch halbwegs abkaufen kann.
Der wichtigste Aspekt des Films ist natürlich wieder die erotische Darbietung weiblicher Körper und das in einer derartigen Masse, dass selbst der hartgesottenste Liebhaber von entblößten Brüsten & Hintern irgendwann die Schnauze voll hat. Die (gestellten) Sexszenen ziehen sich des öfteren sehr in die Länge und scheinen gar kein Ende mehr zu nehmen, die Protagonistinnen lecken und fummeln derart besessen an sich herum, als ob es kein Morgen mehr geben würde. Dies könnte durchaus ein Negativpunkt sein, wäre hier nicht der Versuch unternommen worden, das Ganze möglichst erotisch in Szene zu setzen und das ist meist auch gelungen. Wenn zum Beispiel Misty Mundae 5 Minuten lang in Zeitlupe mit Darian Caines Hintern spielt, wirkt dies zwar ziemlich überflüssig, doch zumindest den männlichen, heterosexuellen Geschöpfen dürften diese Szenen alles andere als störend vorkommen. Auch ich saß in diesen Szenen interessiert vor dem Fernseher, starrte zwar hin und wieder auf meine Uhr und stellte mir die Frage, wie lange das muntere Treiben noch hinausgezögert wird, hatte aber durchaus meinen Spaß dabei. Erwähnen sollte ich hier vielleicht noch, dass "Play-Mate of the Apes", wie alle Seduction Cinema Titel, die ich bislang gesehen habe, kein Porno ist und zudem niemals die Grenzen des Softcore überschreitet. Soll heißen, Nahaufnahmen der südlichen Regionen gibt es nie zu sehen, desweiteren kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass während der Dreharbeiten kein Geschlechtsverkehr zwischen den Darstellerinen stattfand, zumindest nicht vor der Kamera.
Ob man deutlich in die Länge gezogenen Sexszenen als störend empfindet oder nicht, hängt wohl vom jeweiligen Betrachter ab, aber was auf jeden Fall mehr als überflüssig ist, sind die unzähligen Gesangseinlagen im Film. Anfangs ist es zwar noch lustig, wenn ein Affe plötzlich zu rappen beginnt, doch ab einem gewissen Zeitpunkt nervt dies ungemein und sorgt fast schon dafür, dass man am liebsten zur nächsten Orgie spulen möchte.
Fazit: Ich hätte es niemals für möglich gehalten, doch "Play-Mate of the Apes" hat mich über weite Strecken hinweg gut unterhalten und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, meine Zeit anderweitig besser verbringen zu können. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Low-Budget Produktion, doch dank dem Versuch des Regisseurs, Humor in den Film einzubringen, gestaltet sich der Streifen als durchaus unterhaltsam. Die Sexszenen nerven zwar hin und wieder, da sie einfach zu sehr ausgedehnt wurden, doch im Großen und Ganzen sind sie durchaus erotisch und mit einem gewissen Sinn für Ästhetik in Szene gesetzt und dürften so jedem zusagen, der etwas mit nackten Frauenkörpern anfangen kann. Misty Mundae in der Hauptrolle ist wieder einmal göttlich und somit schon ein Kaufgrund. Wenn man sich mit der einen oder anderen Albernheit anfreunden kann und auf Trash, verbunden mit viel Lesbensex steht, dann ist "Play-Mate of the Apes" ein Film, mit dem man nicht viel falsch machen kann.