Kalla Malla
Hurra, ein Vampirfilm. Ich wüsste spontan kein Subgenre des Horrorfilms, welches derart viel Mist hervorgebracht hat. Von den schwarz-weiß Filmen, "Fright Night", "Blade 2" oder Leif Jonkers "Darkness" mal abgesehen, habe ich bloß miese Erinnerungen an die Blutsauger. "Interview Mit Einem Vampir" senkt meinen Puls immernoch gefährlich nahe an die Nulllinie herab und B-Grütze wie "Vampires: The Turning", "The Last Sect" und gefühlte hundert andere, baugleiche Filme, sind auch kein Grund für ausufernde Ekstaseanfälle.
"Revenant", im Übrigen vor wenigen Jahren aus nicht ersichtlichem Grund auf Liste A gesetzt worden, will im Grunde unterhaltsam sein und meint, das mit schrägen Charakteren irgendwie hinzubekommen. Auf der einen Seite haben wir den lispelnden Udo Kier (nee, kein Scheiß!), auf der anderen Dr. Van Helsing, der sich mit einer Gruppe Ghetto Jungs herumschlägt, die im Auto Hip-Hop hören. Was in meinem Geschreibsel schon nicht witzig klingt, ist es im Film dann auch nicht.
Die Story ist zu vernachlässigen, denn die folgt Schema F. Es wird nämlich einfach mal wieder der Ober-Vampir gesucht, um sich für irgendwas zu rächen. Und auch hier muss ich erwähnen, dass es im Film selbst nicht sonderlich unterhaltsamer dargestellt wurde. Kein Mitfiebern, keine Spannung, kein sonderlicher Höhepunkt. Einfach eine Aneinanderreihung von irgendwas, gespickt mit diversen "kuriosen" Sequenzen.
Da macht dann die einzige Goreszenen noch etwas mehr her, denn der lispelnde Udo Kier (ich fasse es nicht, dass er es zugelassen hat, einmal nicht möglichst perfekt in Szene gesetzt zu werden. Das wäre, als hätte man Klaus Kinski gesagt, er solle sich benehmen) wird mit einem Pfahl getötet und bekommt dann noch den Kopf abgesägt. Wahrscheinlich war das auch der Indizierungsgrund, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas als jugendgefährdend einstuft. Wahrscheinlich bestand die Sichtung des 3er Gremiums eher darin, einmal auf das Backcover der DVD zu starren und festzustellen, dass der Film ungeprüft ist. "Aha", dachte man sich wahrscheinlich, "muss ja wohl etwas sau Krasses sein! Und weg damit!".
"Revenant" mag bis zur Tötung Udo Kiers in der 30. Minute noch halbwegs unterhaltsam gewesen sein, rutscht dann allerdings völlig ins Uninteressante ab. Ja, es gab (wenige) gute Ansätze - aber das reicht maximal für 3 Punkte. Und einen noch für Udo Kier. Der Typ bleibt einfach arschcool.