Michael
Dass ich einen Film nach seiner Sichtung schlecht finde kommt öfter vor. Meist wird der Film dann als Erfahrung abgehakt und gut ist. Bei X-Men: New Mutants ist es damit allerdings nicht getan, denn der Film hat mit regelrecht wütend zurück gelassen. Die Idee einen düsteren X-Men-Film zu drehen, der dabei völlig neue Gesichter und neue Blickwinkel in das Universum bringt ist richtig gut, wenn das Ergebnis eben nicht dieser Film geworden wäre. Man mag gar nicht glauben, dass hier Anya Taylor-Joy mitspielt, die gerade für ihre Rolle in The Queen’s Gambit gefeiert wird, denn in X-Men: New Mutants wirkt der gesamte Cast wie ein frisch aus einem Amateurfilm entsprungen. Kein Charisma, die Akzente der Figuren kommen und gehen wie sie wollen und Chemie zwischen Darstellern gibt es nur im wörtlichen Sinne, wenn in einer unaufgeregten gleichgeschlechtlichen Liebe Küsse getauscht werden. Dazu kommt CGI die einfach schlecht aussieht und was vor allem im großen Endkampf mehr als deutlich wird. Ehrlich, stellenweise habe ich nicht geglaubt eine 20th Century Fox/Disney Studioproduktion zu sehen, sondern einem Asylum-Film. Und selbst die sehen manchmal besser aus als der nebelige Endboss aus diesem Film. Ja, inhaltlich hatte der Film alles Potential ein neues Kapitel der X-Men Saga aufzuschlagen, am Ende ist es ein Film geworden, dem es wohl besser getan hätte im Giftschrank zu verschwinden und nicht veröffentlicht zu werden. [Sneakfilm.de]