Michael
Schon die Inhaltsangabe zu „Geh ins Herz“ macht klar, dass dieser Film keine einfache Kost. In verstörenden Bildern erzählt Christian Witte (Die heimlichen Wunden, Der unendliche Planet) die traurige Geschichte eines jungen Mannes und schafft es in der kurzen Laufzeit den Zuschauer dazu zu bringen mit dem Protagonisten mitzufiebern und mitzuleiden.
Doch auch wenn „Geh ins Herz“ nur gut zehn Minuten lang ist, ist der neue Film von Christian Witte kein Film, den man sich mal eben so zwischen zwei Filmen ansieht. Zum einen wirken die gezeigten Bilder stark nach und lassen den Zuschauer lange über das gesehene nachgrübeln und zum anderen verlangt der Film von einem schon während der Laufzeit über den Film nachzudenken und zu überlegen, was die Einstellungen wohl bedeuten. Hat die Hauptfigur etwa seine Lebensgefährtin umgebracht? War die Beziehung konfliktbehaftet?
„Geh ins Herz“ wirft viele Fragen auf und beantwortet wenige. Für Menschen, die mit Beginn des Abspanns alle Fragen beantworten haben wollen ist der Film somit nicht geeignet. Vielmehr ist „Geh ins Herz“ für Freunde des abstrakten und surrealen Films, für Menschen die offen für Filmexperimente sind, für Cineasten die gerne mitdenken, interpretieren und Film noch als Kunst und nicht nur als kommerzielles Produkt konsumieren. „Geh ins Herz“ ist für mich deswegen schlichtweg ein Meisterwerk des Kurzfilms, eine Reise in das Innere eines Menschen und gleichzeitig eine Reise in die eigene Seele. „Geh ins Herz“ muss man gesehen haben! [Sneakfilm.de]