Michael
	
    Ja, in “What we become” gibt es Zombies. Dennoch ist der Film kein typischer Zombiefilm. Vielmehr zeigt der Film lange Zeit, wie sich Menschen in Extremsituationen verändern, was ein dauerhaftes eingesperrt sein mit Menschen anstellt. Und dieser Ansatz gefällt mir richtig gut. So hebt sich der Film toll von den vielen anderen Zombiefilmen ab, die alleine durch eine übermäßige Präsenz an Untoten versuchen das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Wer bei “What we become” Zombies am laufenden Band sehen will, schaut auf jeden Fall den falschen Film.
“What we become” schockt durch die Aktionen der Menschen untereinander, schockt in seinen kleinen Szenen die die Abgründe der Menschlichkeit zeigen. Wenn zum Beispiel Gustav der Nachbarstochter mit ihrer Mutter Asyl gewähren will, weil deren Vater Opfer der Epidemie geworden ist, führt dies zu heißen Diskussionen innerhalb Gustavs Familie, bei der nicht nur nette Worte fallen.
“What we become” schafft es tatsächlich lange Zeit Spannung aufzubauen, ohne dass auch nur ein Zombie zu sehen ist und schafft es mit zeigen der Zombies die Spannung zu halten. Glücklicherweise unterläuft Regisseur Bo Mikkelsen bei seinem Spielfilmdebüt nicht der Fehler mit dem auftauchen der Zombies sich nur noch auf Splatter- und Schockeffekte zu verlassen, sondern bleibt seiner angefangenen Art der Inszenierung treu, sich auf die Menschen zu konzentrieren. Wenn Gustavs Vater in dieser Phase, in der die Zombieapokalypse schon im vollen Gang ist auf Patrouille geht und eine Frau rettet, nur um sie dann dazu zu zwingen ihm ihre gesammelten Lebensmittel zu geben, trifft dies genau die Stimmung des Films, die Mikkelsen bereits vor der Apokalypse eingeschlagen hat. [Sneakfilm.de]