Kalla Malla
Eigentlich hätte man den Film auch "Mutantenhöhle" nennen können, denn mit einem Slasher oder mit irgendwelchen Gehirnen, hat der Film überhaupt nichts zu tun. Vielmehr ist es eine Art dystopischer Mutantenfilm, der mich nicht selten an die Höhlensequenz aus dem 2007er "The Hills Have Eyes 2" erinnert hat.
In einer fernen Zukunft sind alle Menschen mit einem Computer verdrahtet, der ihnen eine Realität simuliert. Ihre Körper liegen in einem kleinen Raum, da ihr reales Leben, aufgrund der zerstörten Umwelt, nicht mehr nutzbar ist. Doch der jungen Judy reicht es eines Tages, weswegen sie dem System entflieht und raus in Ödnis rennt. Dort trifft sie auf Bruce Campbell, doch schon bald werden beide von Mutanten verschleppt und in ihre Höhle gebracht.
"Brainslasher" baut von Anfang an eine sehr triste und lebensunfreundliche Atmosphäre auf. Die ersten paar Minuten in diesen Zimmer mit den Simulationscomputern, ist wirklich bedrückend. Draußen sieht es dann aber auch nicht besser aus, denn die Erde scheint eine einzige Wüste zu sein. Und schon nach wenigen Momenten tauchen die ersten vermummten Gestalten auf, die allesamt wie eine Mischung aus Orks und den "The Hills Have Eyes" Mutanten aussehen. Ich bin mir jetzt übrigens wirklich sicher, dass sich Alexandre Aja bei seinem Remake genau davon hatte inspirieren lassen.
In der Mutanten Höhle angekommen, punktet "Brainslasher" erstmal mit einem guten Setting, einer guten Ausstattung und massenhaft Dunkelheit. Denn der Film wird den Zuschauer für über eine Stunde, außer Fackel- und Kerzenschein, keine weiteren Lichtquellen mehr sehen lassen. Aber genau das wird auch der Grund sein, weswegen der Film dauerhaft atmosphärisch bleibt. Denn die ganze Kreaturen-Horde wirkt bei ihren Messen noch wesentlich gruseliger, wenn man sie immer bloß im Halbschatten stehen sieht.
Besagte Monster sehen alle fantastisch aus, denn hier hat man wirklich herausragend gutes Make Up verwendet. Ich meinte irgendwo in der Menge Victor Crowley oder den Elefantenmenschen zu erkennen oder fühlte mich an das PC Game "Rage" von Bethesda zurückerinnert. Egal - die Kreaturen sehen hier einfach umwerfend und beeindruckend aus.
Mit Splattereien hält man sich allerdings größtenteils zurück, was allerdings auch nicht schlimm ist. Die paar wenigen Härten, die der Film hat, sollten dafür sorgen, dass er möglicherweise nach Ablauf der 25 Jahre Frist, endlich vom Index genommen werden kann. Eine ungeschnittene FSK 18 sollte drin sein, falls überhaupt ein Label sich für diesen Film noch interessiert.
Leider wurde allerdings die Sache mit der zweiten Realität nicht zu Ende gedacht, den ein paar Hintergrundinformationen hätte dem Ganzen doch gut getan. Hat jeder so ein Ding zuhause? Hat das die Regierung angeordnet? Wie werden diese Maschinen betrieben, wenn oberirdisch alles im Arsch ist und es somit auch keinen Strom geben kann? Wann gehen die Angeschlossenen aufs Klo? Was essen sie? Fragen über Fragen, die wahrscheinlich nichtmal der Drehbuchschreiber erklären könnte...
"Brainslasher" ist ein düsterer, humorloser und kurzweiliger Mutantenfilm in schön dystopischer Endzeitstimmung. Bei den Kreaturen sollte jedem Horrorfan der Sabber im Mund zusammenlaufen und obwohl der Film nicht ganz rund läuft, so ist er doch allemal sehenswert!