Kalla Malla
Da kauft man sich einen Zombiefilm, möchte sich einen gemütlichen Abend bei einer Runde trashig-billigem Geschmodder machen - und bekommt einen Porno zu sehen. Tja, vielleicht sollte ich aufhören, Regisseur Joe D'Amato jedesmal wieder eine Chance zu geben, wenn mich seine Filme erneut enttäuscht haben, denn auf einen zweiten "Man-Eater" oder "Absurd" brauche ich wohl nicht mehr hoffen.
"In der Gewalt der Zombies" ist einer Storybeschreibung nicht wert, denn es befinden sich lediglich Zombies auf einer Insel. Auch wenn diese Grundlage für andere Filme wie "Woodoo - Schreckensinsel Der Zombies" oder "Zombies Unter Kannibalen" ausgereicht hat um den Zuschauer mächtig zu unterhalten, so hätte man die Untoten hier auch weglassen können. Denn auf eine halbe Stunde ekelhaften Porno, folgt eine Stunde Labern und 20 Minuten "vor-Zombies-Davonrennen".
Somit ist der erste Filmabschnitt uninteressant da langweilig und nicht besonders, der zweite uninteressant da langweilig und nicht besonders und der dritte zumindest halbwegs unterhaltsam. Nicht zuletzt aufgrund der katastrophalen Blaufilter, die eingebaut wurden, um einen bei Tag gedrehten Film in die Nacht zu verlegen... Mission gescheitert.
Selbst die Splattereffekte sind nicht der Rede wert, da außer schlecht aufgemalten Schusswunden und einer besonders lächerlichen Entmannung, lediglich ein zerschossenes Zombiegesicht punkten kann. Und wo ein Lucio Fulci nicht zuletzt durch perfektes Zombie Make-Up begeistert, bleiben D'Amatos Kreaturen einfach langweilig grau angemalt, wenn nicht sogar gänzlichen unter einem Kartoffelsack versteckt.
"In der Gewalt der Zombies" ist eigentlich nichteinmal unter Trash Aspekten wert gesehen zu werden, sondern maximal deswegen interessant, weil sich George Eastman die Ehre gibt. Der Soundtrack im hinteren Teil des Filmes kann auch halbwegs punkten, aber dahin muss man ersteinmal kommen! Denn vorher verderben haarige und unnötige Hardcoreszenen schon sämtliche Laune auf (eventuell gute) Zombieunterhaltung, die man im Nachhinein eh nicht serviert bekommt.