Michael
Auf Grund der oben angesprochenen schlechten schauspielerischen Leistungen, fällt die Kritik und meine eigene Meinung zum Film entsprechend schlecht aus. In keiner seiner 87 Minuten konnte der Film mich überzeugen und des öfteren war ich kurz davor das Kino zu verlassen. Der erste Mal war dies der Fall als Katy Karrenbauer angefangen hat zu singen. Diese Tatsache an sich grenzt bereits an Gehörgangvergewaltigung, wenn dann aber auch noch ein Musikklassiker wie “The House of the Rising Sun” verhunzt wird tut dies doppelt weh.
Dies ist allerdings nicht die einzige Szene in der die Geduld des Zuschauers enorm auf die Probe gestellt wird, denn im Prinzip ist der ganze Film eine totale Qual. So gibt es zum Beispiel einige eingefügte Zeichentricksequenzen, deren Umsetzung wirkt als hätten sich die Verantwortlichen vor deren Entwicklung bewusstseinserweiternde Drogen eingeworfen und allesamt völlig deplatziert wirken. Auch bewegt sich das Niveau des Humors auf einem extrem niedrigen Niveau. Wie ärmlich und unlustig ist bitte der Einfall den Schlüssel zu einem Waffenschrank im Rektalbereich eines Huhns zu verstecken und was daran lustig sein soll, dass zwei halbwüchsige Ihre ebenfalls minderjährigen Begleitungen zur sexuellen Befriedigung auffordern und diese auch noch ohne zu zögern einwilligen bleibt mir schleierhaft.
Meiner Meinung nach möchte Thomas Frydetzki mit seinem Werk eine humorvolle Gesellschaftskritik ablegen, schießt aber ein ums andere Mal über das Ziel hinaus oder ist hinter der Zeit zurück. Trinkende und rauchende Jugendliche sehe ich erschreckenderweise immer wieder in der Düsseldorfer Altstadt und Respekt vor Erwachsenen haben die meisten Kids heute auch nicht mehr. Was der Regisseur also wirklich mit seinem abgrundtief schlechten Machwerk ausdrücken will entzieht meinem Verstand und vielleicht soll der Film die Gesellschaft auch gar nicht kritisieren, sondern nur die bisher böseste deutsche Komödie sein. Trotzdem, ob Gesellschaftskritik oder nicht, “Max und Moritz Reloaded” ist einfach nur schlecht. [Sneakfilm.de]