Michael
Wenn es mal wieder ein toller Zeitreisefilm sehen möchte, ist bei „Looper“ genau richtig. Regisseur Rian Johnson (Brick, Brothers Bloom) gelingt es die richtige Mischung zwischen Action und Drama zu finden erschafft einen Film der einige Interessante Fragen aufwirft.
Die wichtigste Frage ist natürlich die, ob man fähig ist sein eigenes älteres ich zu töten. In gewisser Weise kommt dies ja einem Selbstmord gleich, wenn auch einem 30 Jahre versetzen Selbstmord. Schön zeigt der Film, dass ein kurzer Moment des Zögerns einem das Leben retten kann. Wie oft sieht man in Filmen bei Selbstmordversuchen, dass ein kurzer Moment des Zögerns den Rettern die Chance gibt den Suizidgefährdeten zu retten! Und genau dieser Moment des Zögerns rettet dem älteren Joe ja in „Looper“ ebenfalls das Leben.
Doch abgesehen von der philosophischen Ebene zeigt der Film einige gute Actionsequenzen, von denen „Looper“ sein Tempo bezieht. Alleine die erste Flucht von Joe vor seinem jüngeren ich ist wirklich sehenswert und da die Filmfigur Abe eine ganze Armada an Gegnern auf die beiden Joes hetzt kracht es auch später im Film.
Dennoch verliert Johnson nie seine Geschichte aus den Augen, gibt seinen Figuren die Chance sich zu entwickeln und fängt in einigen schönen Dialogszenen sein, wie aus Joe und Joe, die ja eigentlich dieselbe Person sind, Freunde werden.
Joe und Joe sind dabei natürlich auch gut besetzt. Bruce Willis (Stirb langsam, Das fünfte Element) erlebt man eigentlich nie in einer schlechten Rolle und gerade in den Filmen, in denen es ordentlich Action gibt überzeugt Willis eigentlich immer. So eben auch hier, wo man sofort mit dem älteren Joe mitfiebert und froh ist, dass sein jüngeres ich nicht sofort den Abzug gedrückt hat.
Ähnlich verhält es sich mit Joseph Gordon-Levitt (Inception, Premium Rush). Vom ersten Augenblick mag man seine Figur und will mehr über ihn wissen und in dem Moment wo sein älteres ich vor seiner Flinte auftaucht, versteht man sein zögern und stellt sich selbst die Frage ob man zu dem Mord in der Lage wäre. Gordon-Levitt spielt hier wirklich toll und ist eine wirklich gute Wahl für die Rolle. Ich bin mir sicher, dass es nicht jedem Darstelle gelungen wäre, die Figur so zu spielen, dass man von Beginn an mit ihr mitfiebert. [Sneakfilm.de]