Michael
Noch während der Abspann zu “Krieg der Welten” über die Leinwand flimmerte war mit klar, dass dieser Film mit Sicherheit nicht der erwartete Sommerblockbuster war und er mir überhaupt nicht gefallen hat. Ein Haufen von Logiklöchern, schwache Charaktere und ein Ende das für einen Spielberg-Film mehr als unwürdig ist machen “Krieg der Welten” für mich sogar zu dem genauen Gegenteil eines Blockbuster, nämlich zu einem filmischen Flop.
So wird zum Beispiel gesagt und auch gezeigt, das vor dem auftauchen der großen Kampfmaschinen alle elektronischen Geräte durch die Wirkung von EMP (Electric-Magnetic-Pulse) ausgefallen sind, warum kann also ein Camcorder weiter die Bedrohung aufnehmen? Oder auch später im Film. Dort taucht ein Fernsehteam auf, welches an verschiedenen Orten Filmaufnahmen von den wütenden Invasoren gemacht nur mit welcher Technik? Theoretisch müsste auch die Technik des Fernsehteams hinüber sein. Dies sind allerdings nur zwei Beispiele für die Logikfehler in “Krieg der Welten”, denn ähnliche Patzer gibt es noch an einigen weiteren Stellen im Film.
Richtig schlecht wird der Film allerdings erst durch das Ende. Klar sterben die Invasoren auch in der Buchvorlage von H.G. Wells an den Folgen eines Virus und von daher kann man Steven Spielberg (Jurassic Park, E.T.) keinen Vorwurf machen das er dies Angreifer in seinem Film eben auch diese Weise sterben lässt, allerdings hat er den Wandel der Invasoren von unbesiegbaren Kriegern zu zerstörten Kämpfern viel zu schnell und abrupt durchgeführt. Hätte man den Untergang der Invasoren auf Grund der Viren behaglich eingeführt hätte dies bestimmt deutlich besser gewirkt.
Auch das kitschige Hollywood-Ende macht “Krieg der Welten” in der Gesamtbetrachtung zu einem Film der sich weit unter Wert verkauft. Schon komisch das Robbie in den Krieg zieht, plötzlich mitten in einer Feuerwand steht und trotzdem überlebt und in Boston ist und auch schon komisch, dass Boston nahezu in Schutt und Asche liegt, das Haus von den Eltern von Ferriers Ex-Frau allerdings keinen Kratzer abbekommen hat.
“Krieg der Welten” hat allerdings nicht nur schlechte Seiten. Die Spezialeffekte sind größtenteils recht gut anzusehen, wenn sie auch keine neuen Meilensteine in der Tricktechnik setzen und die junge Dakota Fanning spielt einfach nur traumhaft und ihren Filmvater Cruise locker an die Wand. [Sneakfilm.de]