-Slevin-
	
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Für mein Review setze ich eine **SPOILERWARNUNG**.
**Savage Vengeance (1993)**
auf Deutsch '_Wilde Vergeltung_', gilt als inoffizielle Fortsetzung (passender wäre Reboot) des in Deutschland jahrelang beschlagnahmten **Rape-&-Revenge**-Klassikers **Ich spuck' auf dein Grab** (1978) und ist demselben (Sub-)Genre zuzuordnen. Regie führte **Donald Farmer** (**Demolition Highway** & **Shark Exorcist**).Ursprünglich lautete der Titel _Savage Vengance_, da sich die... stets auf professionellem Höchstniveau agierenden Macher sogar noch beim Filmtitel verschrieben haben... oder es war eine Hommage auf **Pet Sematary** (1989).
Ich habe mir den Film aus Neugierde bzw. Vollständigkeitsgründen gekauft und muss sagen: Da haben wir ihn, meinen neuen "_schlechtesten Film, den ich je gesehen habe_". Zuvor war dies **Der Großstadtvampir** (1979). Eigentlich wollte ich nur einen Kommentar verfassen, aber zu solch einem Schund "muss" man ausführlicher warnen.
**Savage Vengeance** beginnt mit einer solch grausamen Vergewaltigung... so schlimm, dass die Dame sogar noch Ihre Hose anbehält. Eben diese junge Frau, Jennifer (**Camille Keaton** - Hauptdarstellerin in **Ich spuck' auf dein Grab**), tötet im Anschluss Ihre Peiniger. Dabei sieht man bestimmt fünf Sekunden unglaublich schlechte Filmkunst. Sie wird natürlich vor Gericht freigesprochen, studieret fünf Jahre später Jura und gerät bei einem Ausflug mit Ihrer Freundin Sam (Linda Lyer) an schmierige Typen in bester 70er-Jahre-Dauerwellen-Frisur (_wer mal Flirttyps braucht, so wie hier sollte man das nicht machen._) Sam lädt einen der Typen in Ihre Hütte im Wald ein und stirbt etwas später (klingt hohl, war es auch). Jennifer tötet mit einer Kettensäge sowie einer Shotgun und überlebt. Juhu!
Optisch hätte ich die Figuren in die 70er-Jahre eingeordnet. Das Werk stammt aber aus den 90er-Jahren. Allerdings soll der Film bereits Ende der 80er-Jahre gedreht worden sein und war dann so gefragt, dass es mehrere Jahre bis zur Veröffentlichung dauerte. Das schlechte Schauspiel, die nicht erwähnenswerten Dialoge, der blasse Soundtrack – hier wirkt alles einfach **amateurhaft **ohne jeglichen Charme oder Trashfaktor. Der Härtegrad des Films ist nicht mal ein Witz. Wieso die Veröffentlichung juristisch geprüft ist, weiß ich nicht. Vielleicht hatte der Vertrieb aufgrund des Genres Rape-&-Revenge Angst den Gang zur FSK zu wagen.
Ihr denkt Euch, dass ich über- (oder unter-)treibe? Da muss doch noch mehr passieren - das ist viel zu wenig für einen kompletten Spielfilm?! Richtig, ich vergaß, **Savage Vengeance** dauert lediglich **64 Minuten (mit Abspann)** und es dauert alleine acht Minuten bis der Vorspann mit besagter Hose-an-Vergewaltigung vorüber ist. Gemäß der IMDB weigert sich Hauptdarstellerin Camille Keaton über den Film zu sprechen, hat dies aber nie begründet. Sie soll vor Produktionsende das Set verlassen haben, was das (abrupte) Ende erklären könnte. Ich kann mir schon vorstellen, warum Sie keine Lust mehr hatte.
Die DVD hat übrigens nicht nur die **bescheidenste Quali**, die ich je gesehen habe, welche selbst alte Red Editions noch locker wie qualitative Highlights wirken lässt - passend zum Film - sondern zeigt uns zu Beginn direkt, dass diese absolut amateurhafte Inszenierung jegliche Bildquali nochmal locker unterbietet. Eine **Synchro existiert nicht**. Es ist lediglich englischer Ton verfügbar. Der auf YouTube verfügbare Trailer gewährt da (qualitativ) einen zutreffenden Eindruck - wer einen Blick riskieren möchte.
Somit ist das einzig Positive, was erwähnt werden darf, dass uns zumindest eine mögliche Fortsetzung erspart blieb; obwohl die Freundin trinkt gerne Bier, das ist auch noch gut.
Zum Abschluss zurück zu den Vorbildern: Rein aus handlungstechnischer Sicht erinnert das Geschehen eher an **Wes Cravens Das Letzte Haus links** (1972). Dessen inoffizielle... sagen wir Variante(?), **Chaos** (2005), ist bereits qualitativ umstritten. Die einen mögen ihn aufgrund seiner Brutalität und Konsequenz, die anderen (wie ich) gewinnen diesem Rotz ebenfalls nichts ab; aber selbst Chaos war weit besser als **Savage Vengeance**! Ich kenne den ebenfalls unbeliebten **I Spit on Your Grave: Deja Vu** (2019) noch nicht, bin aber gespannt, jetzt wo ich diesen Schund hier gesehen habe. Auch im 2019er-Film kehrt Camille Keaton als Jennifer zurück. Außerdem gibt es eine gleichnamige Neuverfilmung.
Im Endeffekt: **0 Punkte**
für diesen in jeglicher Hinsicht Totalausfall, Zeitverschwendung und Schrottfilm. Oder etwas detaillierter:
Qualität -> 0 von 10 Punkten
Unterhaltungsfaktor (einschließlich Trash-Faktors) -> 0 von 10 Punkten
Gesamtwertung -> 0 von 10 Punkten