Kalla Malla
Wallace trifft Frankenstein? Warum nicht?
»Die Tür mit den 7 Schlössern« beginnt mit einem frechen Insider-Witz (nach einem Film-im-Film sagt ein Zuschauer »war eben kein Wallace«), danach ist mit Humor erstmal Schluss. Überhaupt ist dies einer der behäbigeren Wallace-Filme.
Obwohl die Grundidee recht originell ist, will nicht so recht Spannung aufkommen, dabei geben sich aber die Darsteller große Mühe. Besonders Gisela Uhlen und Werner Peters als Horror-Ehepaar stehlen allen die Schau. Klaus Kinski ist hier überraschend sympathisch (er spielt einen Kleingauner, der Inspektor Drache hilft) und verlässt ziemlich früh schon (unfreiwillig) den Film.
Für die Regie verpflichtete man Alfred Vohrer, der sich die größte Mühe gab, den eher durchschnittlichen Stoff spannend einzufangen. Als Darsteller stand ihm dazu erstmals der heutzutage neben Joachim Fuchsberger wohl bekannteste und beliebteste Held der Edgar Wallace-Filme zur Seite – Heinz Drache. Dieser hatte sich gerade durch den Francis Durbridge-Straßenfeger »Das Halstuch« einen Namen gemacht und war vorher schon einmal in »Der Rächer« in einer Edgar Wallace-Verfilmung zu sehen, die allerdings nicht in der offiziellen Rialto-Reihe erschien. An seiner Seite konnten aber auch andere Schauspieler glänzen, zu den unter anderem die etablierten Eddi Arent und Jan Hendriks gehörten.
Nach zwei Dritteln gleitet das Kriminalstück dann plötzlich überraschend in die Horror-Groteske ab und präsentiert mit Pinkas Braun einen Mad Scientist, der sogar Baron Von Frankenstein in den Schatten stellt. Obwohl das nun gar nichts mehr mit Herrn Wallace und dem Rest der Story zu tun hat, ist dies die vergnüglichste Passage im ganzen Film. Alles in allem wie sämtliche Wallace-Filme durchaus ansehbar und unterhaltsam, aber kein echtes Highlight der Reihe.