Kalla Malla
Okay, das hier ist wieder eine der Kritiken, bei denen es mir schwer fällt, auch nur zwei Zeilen zum Film zu schreiben. Wenn man sich zum Ziel gemacht hat, das möglichst umfangreichste Konglomerat aller schlechter Horrorfilmklischees zu kreieren, dann kann ich bloß sagen: Mission erfüllt!
Es reicht eben nicht, mit Leatherface Darsteller Andrew Bryniarski und "Motörhead" Frontwarze Lemmy Kilmister auf dem Cover zu werben, wenn man filmtechnisch so gar nichts zu bieten hat. Sattdessen schlonzt man durch jedes Versatzstück so ziemliches jedes anderen Horrorfilmes (angefangen bei dummen Charaktertrompeten, die hohler sind als jeder Heißluftballon, bishin zum Bad Cop, verlassenen Straßen und tiefen Wäldern samt "grässlichem" Killer). Ich habe nichts gegen storylose Filme, solange sie für sich einen Alleinstellungswert haben (Spannung, Atmosphäre, kleinere stroytechnische Besonderheiten oder eben Splatter). Aber wenn man wirklich gar nichts davon in seinem Film vorzuweisen hat, dann sollte man sein Selbstverständnis als Regisseur schonmal hinterfragen.
Die lange Anlaufzeit des Filmes wäre ja noch zu verschmerzen, jedoch versaut das hirnlose "wer-hat-mit-wem-schonmal" Gelabere der Mädels jeden kleinsten Ansatz von Atmosphäre. Nerviges, gespielt teeniehaftes Benehmen der schauspielerisch nicht ganz Befähigten setzt dem ganzen dann die Krone auf und auch das Auftreten des Killers kann da in keinster Weise mehr etwas reißen.
Rich Ragsdale, Regisseur dieses Streifens, ist übrigens eher im Filmmusik Departement heimisch und hat unter anderen für meine Lieblingssitcom "King Of Queen" in vielen Episoden für die musikalische Untermalung gesorgt. Vielleicht hätte er ja genau dort bleiben sollen, denn das scheint ihm ja zu liegen. Sein Filmdebüt (und bis heute auch sein einziger Film) hingegen, wirkt jedoch wie eine verdammt bemühte Farce, die leider in keinster Weise zu überzeugen weiß.
Man wollte mit "The Curse Of El Charro" einen "spaßigen" Film kreieren, der scheinbar geschicht mit Horrorklischees spielt - herauskam aber ein langweiliges, uninspiriertes Filmchen mit Splattereffekten, wie sie Hershell Gordon Lewis vor nicht ganz 60 Jahren schon besser hinbekommen hat. Schaut lieber den artverwandten "Wrestlemaniac" an - der ist wenigstens unterhaltsam.