Kalla Malla
Unter mysteriösen Umständen kommen mehrere junge Frauen ums Leben. Alles sieht nach Selbstmord aus, doch im Mund der Opfer findet sich stets ein Stück Süßigkeiten und sie mussten vor der Erlösung offensichtlich immer noch Qualen erleiden. Außerdem erhielten die Opfer Tage vorher einen mysteriösen Anruf auf dem Handy, der von ihnen selbst ausgeht und ihren Tod voraussagt. Die nächste auf der Liste scheint Yumi zu sein. Doch diese fügt sich nicht ihrem Schicksal und versucht zusammen mit dem Bruder eines früheren Opfers, das scheinbar Unausweichliche aufzuhalten.
Takashi Miike ist mir ein absolutes Rätsel. Irgendwie schafft es der Mann, geschätzte 10 Filme pro Jahr abzuliefern. Mal ist es ein abgefuckter 131er wie "Ichi The Killer", mal ist es fast schon ein reinrassiger Liebesfilm (Audition minus die letzten 10 Minuten) und jetzt kommt noch gewöhnlicher Geisterhorror hinzu. Ich frage mich echt, wie lange man dieselbe Geisterstory noch verfilmen will. Schwarzhaarige Mädchen sind scheinbar in der Lage, aus dem Jenseits durch so ziemlich jedes vorstellbare Objekt zu kommunizieren. Ich warte drauf, bis eines mal aus der Kaffemaschine kriecht nur weil es sich am Kaffee verbrüht hat.
Bei asiatischen Filmen habe ich meistens ein Problem: Ich bin nahezu nicht in der Lage, mir Gesichter oder Namen zu merken und so ist es auch hier. Blöd nur, dass wir hier nicht über "Guinea Pig 2" reden, sondern über einen Film, der viel mit seiner Story arbeitet. Wir bekommen diverse Hintergrundgeschichten aufgetischt, welche aber alle vorraussetzen, dass man die Namen auseinanderhalten kann.
Jumpscares hat es, vorallem wenn wir Dinger wie "The Eye" herbei ziehen, relativ wenige - was ich eigentlich gut fand. Gruselatmosphäre ist vorhanden, aber in wirkliche Hochspannung verfällt man nie. Die Auflösung der Geschichte hat zwar zugegebenermaßen was, aber ist im Prinzip genauso an den (schwarzen)Haaren herbei gezogen wie die Backstory von "The Ring".
Somit haben wir es hier mit einem stabilen Geisterhorrorfilm zu tun, der lediglich aufgrund des Namens "Takashi Miike" nicht in der Versenkung verschwinden wird. Goreszenen hat es erstaunlicherweise keine, aber er hat ja auch eine FSK 16 Freigabe. Bevor ich es vergesse: das glattgebügelte Remake "Tödlicher Anrufer" hat mir fast besser gefallen!