Lebenslauf
Sylvain Augier, geboren am 7. Mai 1955 in Toulouse und gestorben am 16. März 2024 in Lecques, Gard, ist ein französischer Fernseh- und Radiomoderator, Journalist und Produzent. Er wuchs im Dorf Forgues in der Haute-Garonne in einer Familie auf, die von christlichen und humanistischen Werten geprägt war. Dies prägte sein Leben durch besondere Aufmerksamkeit für andere und die Freude am Teilen. Nach dem Abitur setzte Sylvain Augier sein Studium am Institut für Politikwissenschaften in Toulouse fort und schloss es 1976 ab. Anschließend zog er nach Paris, um sich auf die Aufnahmeprüfung für die ENA vorzubereiten, gab diese Karriere jedoch trotz Zulassung auf. 1978 absolvierte er seinen Wehrdienst als Freiwilliger in Nicaragua, eine Erfahrung, die seine Neugier auf die Welt weckte. Seine Medienkarriere begann 1979 bei France Inter, wo er als Journalist und Reporter arbeitete und bis 1996 verschiedene Sendungen moderierte, darunter „Oreillettes et Ventricules“, „Interbulles“, „Rendez-vous vous sont cernés“ und „On ne vit que deux fois“. Ende der 1980er Jahre präsentierte er auf demselben Kanal auch die Sendung „Chic Planète“. Sylvain Augier machte in den 1980er Jahren seine ersten Schritte im Fernsehen. 1986 war er Co-Moderator von „Sexy Folies“ auf Antenne 2 und übernahm dann von 1987 bis 1988 „La Une est à vous“ auf TF1. Anschließend wechselte er zu FR3 (heute France 3), wo er 1988 „Sports Loisirs“ moderierte und mehrmals Co-Moderator des Téléthon war. Doch erst mit den Shows „Faut Pas Rêver“ (1990–1999) und „La Carte aux Trésors“ (1996–2005) erlangte er große öffentliche Anerkennung. „Faut Pas Rêver“, kreiert von Georges Pernoud, führte ihn um die Welt und ließ ihn seine Leidenschaft für Entdeckungen und Begegnungen teilen, während „La Carte aux Trésors“ zu einem Kultereignis der französischen Kulturgeschichte wurde. Am 24. August 1988 überlebte Sylvain Augier einen schweren Gleitschirmunfall in den Pyrenäen, der ihn mit erheblichen körperlichen Folgen belastete. Diesen Umstand beschrieb er in seinem 2008 erschienenen Buch „Der Moment, als alles umkippte“. Nach der Veröffentlichung von „Die Schatzkarte“ im Jahr 2005 erlebte er Phasen persönlicher Turbulenzen, die er in seinem 2023 erschienenen Buch „Ich komme von einem langen Weg zurück“ verarbeitete. Darin schildert er seinen Kampf gegen die Krankheit und die Unterstützung seiner Angehörigen. Neben seiner audiovisuellen Karriere schrieb Sylvain Augier mehrere Bücher, darunter „Babygeschichten: Splitter der Kindheit, Splitter des Lachens“ (1995), „Reisetagebücher“ (1999), „Zweifel und Glaube: Sylvain Augier trifft Schwester Emmanuelle“ (2009) und „Faut rêver“ (2015). Er moderierte außerdem weiterhin Radiosendungen, darunter „Sylvain Augier en toute liberté“ bei Sud Radio im Jahr 2001 und anschließend „Les Trésors de la musique“ bei Radio Classique von 2011 bis 2012, bevor er zu Sud Radio zurückkehrte, um von 2014 bis 2017 „Qu'est-ce qui vous fait courir?“ zu moderieren. Nachdem er sich 2017 aus der Medienbranche zurückgezogen hatte, lebte Sylvain Augier in Lecques, in der Nähe von Sommières im Département Gard. Dort starb er am 16. März 2024 im Alter von 68 Jahren plötzlich an den Folgen eines Herzinfarkts. Seine Beerdigung fand am 28. März 2024 in Sommières.
