Michael
Okay? Was bitte ist „Guns and Girls“ für ein Film? Für mich auf jeden Fall kein guter. Zugegeben, die wenigsten Actionfilme überzeugen durch ihre komplexe Geschichte und „Guns and Girls“ ist hier nicht anders, aber was man hier geboten bekommt unterbietet die dünnen und hanebüchenen Storykonstrukte des Genres noch einmal um Längen.
Ja, der Aufhänger mit den Elvisimitatoren ist noch ganz witzig, doch dann hört es auch schon auf, denn die Charaktere sind blass und man sympathisiert einfach mit keinem der Darsteller und ehrlicherweise fragt man sich, wie sich Gary Oldman (Lawless – Die Gesetzlosen, The Book of Eli) in diesen Film verirren konnte. Kenne ich Oldman als Schauspieler, der in manch großer Hollywoodproduktion zu sehen war und mir in seiner Rolle als Sirus Black und Commissioner Gordon noch gut im Gedächtnis ist, bleibt er in „Guns and Girls“ blass und wirkt für mich auch irgendwie fehl am Platz.
Ebenfalls fehl am Platz empfand ich auch den zweiten mir bekannten Namen im Cast, Christian Slater (Bobby, Alone in the dark). Im Gegensatz zu Oldman habe ich Slater aus keiner großen Produktion der letzten Jahre in Erinnerung und auch wenn er zuletzt in „Nymphomaniac“ mitgewirkt hat, ist er eher zu einem Schauspieler geworden, der seine neue Heimat in B-Movies gefunden hat. In „Guns and Girls“ zeigt er allerdings, dass auch er nicht jedes B-Movie retten kann. Wenn wie hier das Drehbuch nicht stimmt und Autor und Regisseur Michael Winnick in Personalunion kein Gefühl dafür hat wie er seine dünne Story unterhaltsam verpacken kann, kommt eben so eine eher schlechte Produktion wie „Guns and Girls“ dabei raus.
Reduziert man den Film allerdings auf die Schauwerte für ein männliches Publikum mit niederen Instinkten, dann kann „Guns and Girls“ überzeugen. Mit Helena Mattsson (Species IV, Short Track) hat der Film nämlich eine attraktive Blondine zu bieten und auch die eine oder andere Actionszene weiß durchaus zu überzeugen. Doch insgesamt ist dies alles zu wenig um mich davon zu überzeugen, dass „Guns and Girls“ ein guter Film ist. Die weiblichen Schauwerte sind für mich einfach kein Qualitätszeichen und einige gute Actionszenen machen einfach noch keinen guten Film, wenn man ansonsten bei den Dialogen und den schauspielerischen Leistungen kopfschüttelnd dasitzt. [Sneakfilm.de]