Michael
“Demonia” gehört meiner Meinung nach zu den Horrorfilmen die man nicht zwingend gesehen haben muss. Zwar liefert Regisseur Lucio Fulci (Zombie, Das Haus an der Friedhofsmauer) mit einer seiner letzten Arbeiten einen soliden Film ab, das wirkliche Grauen will sich allerdings irgendwie nicht einstellen. Hierfür sind die einzelnen Charaktere viel zu oberflächig gezeichnet und da über lange Teile des Film einfach nichts passiert was an einen Horrorfilm erinnert, da deutlich zu viel Smalltalk gehalten wird und zu wenig mit den verfluchten Kloster interagiert wird. Die blutige Eröffnungssequenz, die sehr explizit die Kreuzigung der fünf Nonnen zeigt stimmt zwar sehr gut auf den Film ein, setzt die Messlatte für das kommende allerdings auch weit nach oben, so dass ich einen durchgängig blutigen Film erwartet habe, den ich auf Grund der oben angesprochenen Gestaltung des Mittelteils nicht bekommen habe. Klar, auch in dem ruhigeren Mittelteil passieren ab und an einige Horrorsequenzen und zwar immer dann, wenn eines der Expeditionsmitglieder dem Fluch zum Opfer fällt. Diese Sequenzen sind allerdings deutlich weniger blutig als das Opening und dazu meist ziemlich unspektakulär inszeniert, so dass sich mir das Gefühl aufdrängt, das Fulci hier nicht so walten konnte wie er wollte, sondern vom produzierendem Studio einige Auflagen erhalten hat.
Ein weiterer Kritikpunkt den ich an “Demonia” anbringen muss, ist die häufige Verwendung von Rückblenden. So wichtig der Umstand ist, dass Liza von Visionen geplagt wird in denen die Nonnen gekreuzigt werden, so störend finde ich es diese immer wieder zu wiederholen. Natürlich muss dem Zuschauer verbildlicht werden wann Liza von den Visionen heimgesucht wird, in meinen Augen wäre es für den Film aber förderlicher gewesen, wenn diese Wiederholungen der Visionen kürzer gehalten worden wären. [Sneakfilm.de]