Michael
“1 Mord für 2″ ist ein Meisterwerk. Und das, obwohl der Film weder mit großen Spezialeffekten noch mit außergewöhnlichen Drehorten daher kommt.
Der Film spielt die meiste Zeit im Andrew Wykes Haus, wodurch der ganze Film fast schon wie Theater wirkt. Doch diese Tatsache ist gar nicht negativ gemeint. Der Film lebt gerade von diesem engen Handlungsraum und der Tatsache, dass sich hier zwei Personen in nicht immer ganz fairer Weise gegenseitig hinter das Licht führen.
Dabei hat man mit dem Duo Michael Caine und Jude Law ein Paarung gefunden, die sich perfekt ergänzt. Nie wirkt einer der beiden nur als Stichwortgeber und nie wird einer von den beiden vom jeweils anderen an die Wand gespielt. Sowohl Caine als auch Law gelingt es ihrem jeweiligen Charakter Tiefe und eine Seele zu vereilen. Zudem haben beide Figuren ihre Ecken und Kanten, so dass es dem Zuschauer ziemlich schwer gemacht wird sich auf die Seite des ein oder anderen zu schlagen. Großartig!
Ein Lob muss man auch dem Regisseur des Films, Kenneth Branagh (Heinrich V., Ein Winternachtstraum) machen. Zwar ist sein Film nur ein Remake von “Mord mit kleinen Fehlern” aus dem Jahre 1972, doch ist dies ein Film, den die wenigsten Zuschauer von Branaghs Version gesehen haben dürfen. Mich hat es daher auch gar nicht gestört, dass “1 Mord für 2″ ein Remake ist. Zu sehr war ich von der Art und Weise wie Branagh seine Geschichte erzählt fasziniert und zudem wurde ich sehr schnell von den Leistungen von Caine und Law gefangen genommen.
Noch eine kleine Randnotiz zum Schluss. Michael Caine hat bereits in dem Original mitgewirkt. 1972 spielte er nicht Andrew Wyke, sondern den in “1 Mord für 2″ von Jude Law verkörperten Milo Tindle. [Sneakfilm.de]